Star des Volkstheaters
Schauspieler Heinz Petters starb mit 85
Er war ein echter Volksschauspieler und ein begnadeter Komödiant, der vom seinem Publikum geliebt wurde. Er setzte aber auch im Spielplan entscheidende Akzente: Heinz Petters, seit 1964 Ensemblemitglied im Volkstheater und ab 1997 Ehrenmitglied, ist – wie erst jetzt bekannt wurde – am 6. Februar im Alter von 85 gestorben.
1964 engagierte Direktor Gustav Manker den jungen Grazer Schauspieler, Operettenbuffo und Tänzer, nachdem Petters an verschiedenen Landesbühnen, in Karl Farkas’ Kabarett Simpl und in Kellertheatern wie der Tribüne Erfolge hatte. Sehr bald wurde er zum wichtigsten Protagonisten in Mankers Nestroy- Inszenierungen.
Ihm war es zu danken, dass am damals hervorragend geführten Volkstheater eine neue Ära der Nestroy- Pflege und des Altwiener Volkstheaters, vor allem auch Ferdinand Raimunds, begann: Hans Putz, Fritz Muliar, Hugo Gottschlich, Kurt Sowinetz und Petters setzten Maßstäbe, sodass die „ Presse“damals nach „ Liebesgeschichten und Heiratssachen“schrieb: „ Mehr solche Leistungen, und Josef Meinrad ( der legendäre Burgstar) braucht keine Sorge mehr um die Weitergabe des Iffland- Ringes zu haben.“
Der Kammerschauspieler Petters, der übrigens nie „ nach der Sympathie des Publikums gierte“, ja abseits der Bühne sogar als Grantler verschrien war, wurde einer der meistbeschäftigten Schauspieler. Er begeisterte in mehr als 100 Rollen – mit Lessing, Goethe, Grillparzer, Georges Feydeau, Ödön von Horváth, Franz Molnár, Arthur Schnitzler – da spielte er 1971 in der Uraufführung des „ Zugs der Schatten“den Schauspieler Dögelmann –, Hermann Bahr, Elias Canetti, Friedrich Dürrenmatt, Wolfgang Bauer und, und, und.
Daneben holte man ihn für zahlreiche Film- und TVProduktionen und - serien. Wie Schwabenitzkys Trilogie, Franz Antels „ Der Bockerer“, Ernst Hinterbergers „ Ein echter Wiener geht nicht unter“( 1975/ 79), „ Schwejk“, „ Kommissar Rex“, „ Der Sonne entgegen“oder das „ Heitere Bezirksgericht“.
Er erhielt u. a. den Goldenen Rathausmann, den Skraup- Preis, den „ Nestroy“und Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Heinz Petters, 85