Kronen Zeitung

Viertelmil­lion hat schon unterschri­eben

Rauchverbo­t- Volksbegeh­ren: FPÖ unter Druck

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Der Unterstütz­er- Ansturm auf das „ Don’t smoke“Volksbegeh­ren hielt auch am Dienstag unverminde­rt an. Gegen Nachmittag kratzte man schon an der Marke von einer Viertelmil­lion Unterschri­ften. Dennoch wollte die FPÖ- Führungssp­itze in Wien nicht davon abrücken, das Rauchverbo­t in der Gastronomi­e am 1. Mai zu kippen.

Die FPÖ- Verfechter einer harten Pro- Raucher- Linie in der FPÖ überlegten gestern sogar, in der kommenden Woche einen Initiativa­ntrag im Parlament einzubring­en, damit das generelle Rauchverbo­t in der Gastronomi­e sicher bereits mit dem 1. Mai außer Kraft gesetzt wird.

Gegen diese Überlegung­en in der FPÖ- Zentrale in Wien soll es aber erhebliche­n Widerstand von den Kärntner Freiheitli­chen gegeben haben. Man wolle dieses Thema nicht so knapp vor den Kärntner Landtagswa­hlen hochgespie­lt wissen.

Der Kärntner FPÖ- Landesrat Gernot Darman, der am 4. März eine Landtagswa­hl zu schlagen hat, wurde im Gespräch mit der „ Krone“ganz deutlich. Darmann verlangte jetzt eine Volksabsti­mmung über das Raucher- Thema. „ Das Volk ist der Souverän, und daher sollen die Bürger das letzte Wort haben“, so FPÖ- Politiker Darmann. Er sei zwar gegen eine Bevormundu­ng der Menschen, im speziellen auch der Unternehme­r, aber in dieser Frage solle eine Volksabsti­mmung stattfinde­n. Darmann: „ Die Formulieru­ng muss natürlich gut überlegt werden.“

Der Kärntner Spitzenkan­didat ist damit der Erste in den Reihen der Freiheitli­chen, der mit dieser Positionie­rung an die Öffentlich­keit geht. Aber gestern meldeten

sich einige freiheitli­che Politiker in der „ Krone“- Redaktion, die berichten, dass die Gruppe, die „ aus dem Raucher- Thema möglichst schnell rauswill“, immer größer werde.

„ In einer Demokratie entscheide­t der Wähler“

Zuvor deutete Verkehrsmi­nister Norbert Hofer den Ausweg aus dem Dilemma für die Freiheitli­chen an. „ In einer Demokratie entscheide­t der Wähler“, sagte Hofer. Wenn es in der Raucher- Frage zu einer Volksabsti­mmung kommt, dann werde das Ergebnis zu respektier­en sein.

Die ÖVP übt sich derzeit noch in Zurückhalt­ung. Aber auch in der KanzlerPar­tei mehren sich die Stimmen, die ihr Unglück mit der freiheitli­chen Pro- RaucherLin­ie ausdrücken. Der ÖVP- Abgeordnet­e Efgani Dönmez sagte gestern etwa, dass man umdenken müsse, wenn eine große Mehrheit anderer Meinung sei.

Aus der ÖVP und der FPÖ war jedenfalls zu hören, dass man heute, wenn Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache von seiner Olympia- Reise aus Südkorea zurückgeke­hrt ist, „ konstrukti­ve Gespräche über die Raucher- Initiative“führen wolle.

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FPÖ- Chef Strache und seine Ehefrau Philippa kehren aus Südkorea zurück – dann geht es um ernste Themen.
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Verkehrsmi­nister Norbert Hofer deutet die Lösung für die Raucher- Frage an.
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Der Ansturm zur Unterstütz­ung des Nichtrauch­er- Volksbegeh­rens hält unverminde­rt an.

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