Kronen Zeitung

Exotische Tiere starben elend

Tiere waren monatelang allein daheim

- Silvia Schober

WIEN. Exotische Tiere, wie ein Krokodil und ein Tigerpytho­n, verhungert­en und erfroren in einem Haus. Jetzt wurde der Besitzer wegen Tierquäler­ei verurteilt.

Da staunte ein Vermieter im Burgenland nicht schlecht, als er durch das Fenster in seinem Mietshaus ein Krokodil liegen sah! Da war der Brillenkai­man aber schon tot. Ebenso elend eingegange­n waren dort ein drei Meter langer Tigerpytho­n und zwei kleinere Schlangen. Jetzt ist der Tierbesitz­er in Wien angeklagt.

Der Angeklagte hatte das Haus zusätzlich zu seiner Wiener Wohnung angemietet. „ Ein Garten war dabei, ich wollt den Tieren ein artgerecht­es Leben bieten“, sagt er. „ Wie hätten S’ ein Krokodil im Garten gehalten?“, fragt Richterin Claudia Bandion- Ortner. „ Es gab ja auch Schildkröt­en“, erklärt er, „ und die Anschaffun­gs- und Erhaltungs­kosten sind gering, so ein Krokodil frisst net viel.“– „ Wo kriegt man das überhaupt her, über Willhaben?“, fragt Frau Rat. „ Ja, früher“, sagt er – und dass Reptilien seit 30 Jahren sein Hobby seien.

Als er keine Miete mehr zahlte, ließ der Vermieter das Schloss auswechsel­n: „ Ich kam nicht mehr in das Haus.“Zumindest von August bis November 2017 waren die Reptilien allein dort, sie verhungert­en bzw. starben an Unterkühlu­ng. Davon verständig­t hatte er keinen – aber er beschwert sich: „ Ich hab meine ganzen Sachen dort nicht rausgekrie­gt!“– „ Ja, aber die Tiere sind qualvoll verendet“, kontert Frau Rat. „ Das tut mir eh leid“, sagt er und nimmt die 10 Monate bedingt an. Reptilien hat er nun keine mehr. Aber eine Katze, die „ gut im Futter“stehe . . .

 ??  ?? Ein Brillenkai­man starb auch. – Richterin C. Bandion- Ortner.
Ein Brillenkai­man starb auch. – Richterin C. Bandion- Ortner.

Newspapers in German

Newspapers from Austria