„ Betrug am Konsumenten“
Australische Biologin bei Greenpeace in Wien Heftige Kritik an Fisch- Siegel:
Sie gilt als Konrad Lorenz der Meere – und kam von der Antarktis- Schutzkonferenz in Berlin direkt in die Wiener Greenpeace- Zentrale. Angesichts des Artensterbens übt Biologin Cat Dorey Kritik am MSC- Siegel für Fischerei. Im Interview mit „ Krone“- Umweltredakteur Mark Perry bezeichnete sie das Pickerl für nachhaltige Fischerei als „ Betrug am Konsumenten“.
Mrs. Dorey, Sie waren schon auf allen sieben Weltmeeren unterwegs. Wie schlimm steht es denn um Thunfisch, Hai & Co.?
Die Situation ist für Zehntausende Fisch- Spezies überaus dramatisch.
Trotz des von WWF und Unilever einst gemeinsam ins Leben gerufenen MSC- Siegels für nachhaltige Fischerei?
Gerade dieses Gütesiegel wird zum Aussterben einiger extrem rarer Arten wie des Seidigen Hais führen. Die Fauna sollte doch durch MSC geschützt werden.
Wird sie aber nicht. Bei der MSC- Thuna- Fischerei ist etwa der Beifang dieser Baby- Haie erlaubt. Und das nennt sich dann ökologisch. Gibt es keinen Widerstand gegen diese Praktiken?
Weltweit haben 66 ÖkoOrganisationen das MSCSiegel kritisiert, weil es den Mega- Fischfangflotten in die Hände spielt. Die Meere werden aus Gewinnsucht geplündert statt geschützt.