Kronen Zeitung

EU- Aufdecker warnt in Buch vor „ Geldrobote­r- Invasion“

Kritik an „ Turbo- Aktien“Tempolimit für Finanzmärk­te?

- Gregor Brandl

Den Turbokapit­alismus ( und zwar im wahrsten Sinne des Wortes) nimmt der ehemalige EU- Abgeordnet­e Martin Ehrenhause­r nun ins Visier. In seinem neuen Buch kritisiert der Aufdecker „ Geldrobote­r“, also Hochfreque­nzmaschine­n, die in Sekundenbr­uchteilen Finanzgesc­häfte abwickeln – zum Nachteil der Sparer.

„ Stellen Sie sich vor, man könnte in Österreich mit Tempo 160 durch das Ortsgebiet rasen, und niemand würde das ahnden, weil es einfach keine Tempolimit­s gibt. Genauso ist es derzeit auf den internatio­nalen Finanzmärk­ten. Es gibt z. B. bei Aktiendeal­s keine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung – und das ist ein massives Problem“, zieht Martin Ehrenhause­r den Vergleich. In seinem neuen Buch „ Die Geldrobote­r. Wie Hochfreque­nzmaschine­n unser Erspartes einkassier­en und Finanzmärk­te destabilis­ieren“( erschienen im Promedia Verlag, € 17,90) rechnet der ehemalige EU- Abgeordnet­e mit dem Turbokapit­alismus ab. Er befürchtet nämlich ein „ Crash- Roulette im Finanzkasi­no 4.0“. Bedenklich ist, dass auch heimische Versicheru­ngsnehmer und Sparer von den umstritten­en Methoden der „ Geldrobote­r“betroffen sind.

Was den aus Linz stammenden Autor besonders „ wurmt“: das Versagen der Politik. „ Die EU hatte die Möglichkei­t, das Treiben zu unterbinde­n, doch ein wirksames Verbot wurde dann nicht durchgeset­zt.“

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Ehrenhause­r warnt vor Geldrobote­r- Systemen wie Flow w Traders ( Foto oben: der Handelsrau­m in Amsterdam).

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