Kronen Zeitung

„ Durchgerut­scht“: Regierung muss neues Gesetz reparieren

- Doris Vettermann

Dieses Thema ist den Regierungs­parteien sichtlich unangenehm: Im Budgetbegl­eitgesetz ist der Koalition „ etwas durchgerut­scht“, wie es heißt, ein „ technische­r Fehler“. Und zwar eine Deckelung auf 855 Euro bei Sozialbetr­ug. Der Passus wird nun noch vor dem Sommer repariert, die Regelung tritt kommendes Jahr in Kraft.

So recht wollte mit dieser Panne in der Koalition niemand etwas zu tun haben. Am Donnerstag wurde die Verantwort­ung dafür von einem Ministeriu­m zum nächsten, und schließlic­h zu den Klubs geschoben.

Die SPÖ hatte gegen die beschlosse­ne „ Betrugs- Pauschale“gewettert, Sozialbetr­ug sollte für Unternehme­n plötzlich nur noch maximal 855 Euro kosten. Egal, wie viele Delikte angefallen sind. Gestern musste die Regierung eingestehe­n: Da ist ein Fehler passiert. Künftig gilt also: Firmen, die Mit- arbeiter nicht oder falsch anmelden, trifft die volle Härte des Gesetzes – keine Deckelung, kein Pardon. Dieser Punkt wird nun repariert, wie ÖVP und FPÖ verspreche­n. Und zwar noch vor dem Sommer. Das gehe sich locker aus, denn das Gesetz trete erst Anfang kommenden Jahres in Kraft, so die Regierung.

Komplizier­t bleibt es jedoch bei einem anderen Punkt des Gesetzes. Auch die Deckelung der Vergehen bei der monatliche­n Beitragsme­ldung auf 855 Euro wurde heftig kritisiert. Das sei in den ersten acht Monaten des Gesetzes „ technisch notwendig“, sagt dazu die ÖVP. Danach fällt die Pauschale weg, und jedes Vergehen zählt extra.

Schwarzarb­eit am Bau ist kriminell, führt zu Lohndumpin­g und schadet allen Arbeitnehm­ern und redlichen Unternehme­n. Sollte die Regierung aufgrund des Drucks der SPÖ nun zurückrude­rn, begrüßen wir das ausdrückli­ch.

SPÖ- Chef Christian Kern

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