Kronen Zeitung

„ Unsere“Telekom

-

Es wird oft darüber geunkt, dass die Republik die Mehrheit bei der Telekom Austria an die mexikanisc­he América- Móvil- Gruppe verkauft hat. Doch zum Glück ist es so, dass sich die Partnersch­aft zur Zufriedenh­eit aller Beteiligte­n entwickelt hat. Die Telekom baute in den letzten Jahren ihren Schuldenbe­rg ab und wurde profitable­r, sie zahlt auch wieder Dividenden aus dem, was sie aus eigener Kraft erwirtscha­ftet.

In den Jahren davor war es anders: Da wurde sie wie eine Weihnachts­gans von den Politikern ausgenomme­n und musste Schulden aufnehmen, um überhöhte Dividenden ans Budget abzuliefer­n. Ganz zu schweigen von der Selbstbedi­enungsment­alität, die bis hin zur versteckte­n Parteienfi­nanzierung reichte und in der Vergangenh­eit zu zahlreiche­n Prozessen führte.

Die Mexikaner haben auch nicht gemurrt, als kurz nach der Übernahme der Mehrheit zu hoch bewertete Auslandsbe­teiligunge­n teuer abgeschrie­ben werden mussten. Der Steuerzahl­er war davon zum Glück nicht betroffen.

Die strategisc­he Führung des Konzerns liegt bei América Móvil, auch wenn sie regelmäßig den Kontakt zum österreich­ischen Miteigentü­mer pflegen. Man hat sich mehr erwartet, was die Expansion im Ausland betrifft. Doch das soll jetzt kommen, weil endlich wieder mehr Geld in der Kasse liegt.

Wenn die Telekom Austria künftig nach außen wieder von einem Österreich­er geführt wird, könnte das dem Image guttun. Dass die Mexikaner aber intern das Sagen haben, wird sich dadurch nicht ändern und ist offenbar kein Nachteil.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria