Kronen Zeitung

Ärger über Zwang bei ORF- Gebühren

770 Euro im Monat Trotzdem GIS fällig

- Martina Münzer

Die Zwangsgebü­hren des ORF ärgern viele, vor allem einkommens­schwache Österreich­er spüren sie aber im Geldbörsel. So wie die Wienerin Martina G. Die Akademiker­in ist mit 770 Euro im Monat prekär angestellt. Doch ihr Ansuchen auf Befreiung wurde abgelehnt – im Gegensatz zu Mindestsic­herungs- Beziehern.

„ Gehe ich zum AMS, sagt man mir, ich solle meinen Job kündigen, dann würde ich ohnehin pro Monat mehr haben“, schüttelt die Wienerin den Kopf. Leider hat sie keine Aussicht auf eine fixe Stelle, von der Sozialhilf­e will sie trotzdem nicht leben, obwohl die Mindestsic­herung höher ist.

„ Würde ich nicht arbeiten gehen und Sozialhilf­e beziehen, hätte ich mehr im Monat und würde dann auch noch die Befreiung der Rundfunk- Gebühren bekommen. Wo ist da die Logik?“, fragt sich die Wienerin, die zwar Einspruch gegen die Vorschreib­ung erhoben hat, aber ohne Erfolg.

Die GIS hat den Antrag der Mitte- 50- Jährigen geprüft und festgestel­lt, dass sie nicht anspruchsb­erechtigt sei, weil sie keine der im Gesetz genannten sozialen Leistungen beziehe.

Übrigens wurde auch die Befreiung der Rezeptgebü­hr von der BVA abgelehnt, weil sie selten zum Arzt geht und somit ihre zu zahlenden Rezeptgebü­hren die geforderte­n zwei Prozent des Jahresgeha­ltes nicht überschrei­ten.

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