Schallende Ohrfeige
Natürlich war zweimal Glück dabei. Aber in beiden Fällen kann man es ohne schlechtes Gewissen als Glück des Tüchtigen bezeichnen. Schließlich waren es die beiden besten österreichischen Fußballteams dieser Saison, die sich in den Halbfinalspielen knapp, aber doch durchsetzten. Womit jetzt am 9. Mai der Erste und Zweite der heimischen Meisterschaft in Klagenfurt auch um den Triumph im Cup spielen.
Während mit Salzburgs Dominanz zu rechnen war, ist Sturms Erfolgslauf höchst bemerkenswert. Schließlich haben die Grazer, etwa in finanzieller oder infrastruktureller Hinsicht, zumindest keine besseren Voraussetzungen als andere. Und schließlich blieb man trotz des WinterAbgangs von Erfolgstrainer Franco Foda, der zurecht zum Teamchef „ geadelt“wurde, in der Erfolgsspur und BullenHerausforderer Nummer 1.
Für andereVereine ist all das wie eine schallende Ohrfeige. Vor allem natürlich für die einst so stolzen aus der Bundeshauptstadt. Rapid steht vor der niederschmetternden Tatsache, seit zehn Jahren keinen einzigen Titel gewonnen zu haben. Beim Erzrivalen Austria waren es in diesem Zeitraum mit dem Cupsieg 2009 und der unter Peter Stöger sensationell gewonnenen Meisterschaft 2013 auch nur zwei.
Bleibt für die Anhänger von Grün- Weiß und Violett zu hoffen, dass die Klubverantwortlichen endlich dieser sportlich schonungslos erschütternden Realität ins Auge blicken, die Ärmel aufkrempeln und entsprechende Maßnahmen setzen. Statt sich ständig wie etwa wegen der Ausschreitungen von gewaltbereiten und verblödeten Fans auch noch gegenseitig aufzureiben.