Hoffnung
Ich liebe den Advent. Nicht der Punschhütten wegen oder der Christkindlmärkte und nicht um all der weihnachtlichen Straßenbeleuchtung und der glitzernden Schaufensterdekoration willen.
Ich liebe den Advent, weil mir das Warten gefällt, das Warten auf das Eigentliche. Und das Eigentliche ist unsichtbar. Denn keiner unter uns hat je Gott gesehen. Und doch ist die Zeit des Advents die Zeit des Wartens auf die Ankunft Gottes mitten in der Welt. Die Hoffnung darauf, dass da einer ist, der das Warten lohnt. Denn die Hoffnung braucht einen Grund, die Hoffnung braucht ein Ja.
Im Advent, da warten wir auf die Feier des großen JA Gottes zu seiner Welt, die immer wieder im Nein, in der Hoffnungslosigkeit zu versinken droht. All das Sichtbare, das uns in die Augen springt, kann ein Trugbild sein. „ Hoffnung, die man sieht, ist keine Hoffnung, denn was kann man hoffen, was man sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld“, schreibt der Apostel Paulus an die Römer.
Im Advent warten wir auf das Eigentliche, und das Eigentliche ist unsichtbar. Wer hat je die Liebe gesehen, wer die Weisheit, wer das Mitgefühl und wer die Hoffnung? Was wäre aber ein Leben ohne Hoffnung und Liebe, Geist und Empathie?
Das Leben kann schön sein und voller Hoffnung, auch wenn es so manches Mal der Geduld bedarf, darauf zu warten. Im Advent lässt sich das Warten üben.