Kronen Zeitung

Was ist bloß los mit den Österreich­ern?

- Andreas Laszakovit­s, per E- Mail

Laut Ihrer Umfrage halten 88% die Reform der Mindestsic­herung, die eine Kürzung für viele Menschen bedeutet, für in Ordnung. Die Einsparung­en dafür wären im homöopathi­schen Bereich. Für die Betroffene­n ist es allerdings eine Katastroph­e. Auf der anderen Seite hat offensicht­lich niemand ein Problem damit, dass die Top 5% der Österreich­er 45% des Vermögens halten und die untere Hälfte gerade einmal einmal 4%.

Denken die, die jetzt darü- ber jubeln, überhaupt darüber nach, worüber sie jubeln? Sie jubeln darüber, dass Menschen in prekären Lebenssitu­ationen von dem Wenigen, das sie haben, noch etwas weggenomme­n wird. Sie jubeln darüber, dass Menschen noch weiter an den Rand gedrängt werden. Sie jubeln darüber, weil sie selbst ( noch) nicht betroffen sind.

Auf der anderen Seite sind die Vermögen ungleich verteilt wie nie – das scheint wenige zu stören. Ich kann es nicht verstehen. Was ist mit diesen Menschen los? Warum treten sie nach unten, anstatt sich für eine gerechte Verteilung des reichlich vorhandene­n Vermögens einzusetze­n?

In Österreich, einem der reichsten Länder auf diesem Planeten, ist genug vorhanden, damit alle Menschen in diesem Land ein würdevolle­s Leben führen können. Genau für das sollte man sich einsetzen. Das wäre das Gebot der Stunde.

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