Was ist bloß los mit den Österreichern?
Laut Ihrer Umfrage halten 88% die Reform der Mindestsicherung, die eine Kürzung für viele Menschen bedeutet, für in Ordnung. Die Einsparungen dafür wären im homöopathischen Bereich. Für die Betroffenen ist es allerdings eine Katastrophe. Auf der anderen Seite hat offensichtlich niemand ein Problem damit, dass die Top 5% der Österreicher 45% des Vermögens halten und die untere Hälfte gerade einmal einmal 4%.
Denken die, die jetzt darü- ber jubeln, überhaupt darüber nach, worüber sie jubeln? Sie jubeln darüber, dass Menschen in prekären Lebenssituationen von dem Wenigen, das sie haben, noch etwas weggenommen wird. Sie jubeln darüber, dass Menschen noch weiter an den Rand gedrängt werden. Sie jubeln darüber, weil sie selbst ( noch) nicht betroffen sind.
Auf der anderen Seite sind die Vermögen ungleich verteilt wie nie – das scheint wenige zu stören. Ich kann es nicht verstehen. Was ist mit diesen Menschen los? Warum treten sie nach unten, anstatt sich für eine gerechte Verteilung des reichlich vorhandenen Vermögens einzusetzen?
In Österreich, einem der reichsten Länder auf diesem Planeten, ist genug vorhanden, damit alle Menschen in diesem Land ein würdevolles Leben führen können. Genau für das sollte man sich einsetzen. Das wäre das Gebot der Stunde.