Schwuler darf Kind adoptieren
Ein Gerichtsurteil sorgt in Singapur für Aufregung. Es gestattet einem schwulen Mann, sein von einer Leihmutter in den USA ausgetragenes Kind zu adoptieren. Das Urteil ist eine Sensation in dem asiatischen Stadtstaat, in dem sowohl Leihmutterschaft als auch Sex zwischen Männern verboten sind.
Der Kläger ( 46) lebt in einer langjährigen Beziehung. Wegen der schlechten Aussichten, als schwuler Mann je ein Kind adoptieren zu dürfen, beauftragte er eine Leihmutter in den USA, die das Kind für umgerechnet 176.000 € austrug. Der Bub ist mittlerweile fünf Jahre alt. Um die Einbürgerung seines Sohnes zu erleichtern, beantragte der 46- Jährige die Adoption. Ein Bezirksrichter lehnte ab, woraufhin der Mann am Obersten Ge- richt Berufung einlegte und jetzt auch recht bekam.
Die Erklärung des Richters: Die Adoption sei „ im Interesse des Kindes“. Eine Einbürgerung sorge außerdem für Stabilität im Leben des Buben. Zugleich handle es sich um eine Einzelfallentscheidung. Das Urteil sei keine Zustimmung für das Verhalten des Klägers und seines Partners. In Singapur gilt noch immer ein Gesetz aus der britischen Kolonialzeit, das Homosexualität verbietet.