Rastloses Plädoyer für Freude und gegen Krieg
Eine Choreografie, wie sie energiegeladener nicht sein könnte: „Badke“entstand in Zusammenarbeit der belgischen les ballets C de la B mit der palästinensischen A.M. Qattan Foundation und begeisterte bei der Österreich-Premiere am Freitag im Tanzquartier.
„Badke“basiert auf dem palästinensischen Folkloretanz Dabke, der im Nahen Osten zu Festen getanzt wird. Mitarbeiter von les ballets C de la B und zehn Tänzerinnen und Tänzer, die u. a. aus Jerusalem und Ramallah stammen, haben Dabke zu einem Bühnentanz erweitert, den sie „Badke“nennen.
Zunächst wird im Dunkeln gestampft, als ob sie laut um Aufmerksamkeit bitten. Von Anfang an ist dieses Stück ein politisches Statement, das überbordende Lebensfreude gegen die ständige Bedrohung durch Krieg und Gewalt stellt.
Dabke ist ein dynami-
Kritik.
KURIER-Wertung: scher Reihentanz, erinnert an Sirtaki und Irish Dance. Nach und nach treten Einzelne aus der Gruppe heraus, bringen Elemente vom Ballett, von Hip-Hop, Street Dance, Flamenco, Orientalismen bis zu circensischen Szenen mit akrobatischen Spitzenleistungen ein. Diese Soli und Duette verändern die gesamte Tanzsprache des Stücks, das zu einem rhythmisch-monotonen Soundtrack von Naser Al-Fares als rastlose Tanzshow besticht.
Die Dramatik ergibt sich aus Bewegungen, in denen stilisierte Kampfszenen und Tod einfließen. Vom Text der Lieder hätte man gerne mehr verstanden als Automarken und irritierende Hinweise auf „Dschihad“und „Salafisten“. „Badke“entwickelt dennoch eine starke, rasante Tanzsprache, die ohne performativer Elemente nach europäischem Vorbild mitzureißen vermag.–