„Nur zwei Liebesbriefe“
Harfonie. Die „Große Chance“-Siegerinnen Nora & Hanna im ganz privaten Interview
So kraftvoll sie am Freitagabend um ihre Große Chance, nämlich um 100.000 Euro, sangen, so müde klingen ihre jungen Stimmen Samstagmittag. Wir erreichen Nora Bau
mann ( 13) & Hanna Maizner (15) auf dem Weg nach Hause in die 1027-Seelen-Gemeinde Ranggen in Tirol.
„Bis fünf Uhr Früh haben wir nach dem Finale gefeiert und sind direkt zum Ö3- Interview gefahren“, erzählen die Musikerinnen, die als „Harfonie“mit Geige, Harfe und einem selbstkomponierten Lied überzeugten. Das KURIER-Interview über Freundschaft, Vorbilder und Liebesbriefe.
KURIER: Je 50.000 Euro für eine 13- und eine 15-Jährige ist viel Geld. Welche Wünsche wollt ihr euch damit erfüllen?
Hanna Maizner: Mein Handy ist mir mindestens zwanzig Mal runtergefallen und völlig kaputt, daher werde ich mir endlich ein neues kaufen. Der Rest wird gespart.
Nora Baumann: Ein bisschen shoppen gehen wäre schön, aber allzu viel will ich auch nicht ausgeben.
Geige, Harfe und Volksmusik – rümpft da nicht so mancher Gleichaltrige die Nase?
Nora: Die meisten unserer Freunde finden es cool, dass wir die traditionelle Musik aufleben lassen. Aber klar, es gibt einige, denen nur die modernen Songs gefallen, die wir ja auch spielen. Welche Musik hört ihr privat? Hanna: Songs aus den Charts.
Nora: Und natürlich den Andreas Gabalier und die Helene Fischer. (lacht)
Sind die zwei eure Vorbilder?
Nora: Vorbilder ist übertrieben, wir wollen schon unser eigenes Ding machen. Aber eines Tages so erfolgreich zu sein wie die beiden, wäre natürlich super.
Ihr absolviert gerade euer letztes Pflichtschuljahr. Denkt ihr darüber nach, dann gleich ins Musik-Business einzusteigen?
Hanna: Nein, wir wollen auf jeden Fall die Matura machen. Uns ist klar, dass es in Österreich nicht so einfach ist, von der Musik zu leben. Deshalb ist es wichtig, einen „Plan B“zu haben.
Ihr wirkt beide sehr brav. Seid ihr auch mal wilde Teenager?
Nora: (lacht) Natürlich! Auch wenn wir Harfe und Geige spielen, sind wir völlig normale Teenager, die gerne feiern und tanzen gehen.
Wie sieht es mit Burschen aus?
Hanna: Freund haben wir beide noch keinen.
Nora: Aber wir haben Briefe von Burschen bekommen, die uns bei der „Großen Chance“gesehen haben.
Hanna: Nur zwei (lacht). Jetzt müssen wir uns aber eh auf die Schule konzentrieren nach der turbulenten Zeit.
Ihr kennt einander seit dem Kindergarten. Was macht denn eure Freundschaft aus?
Nora: Wir waren von klein auf nicht auseinander zu kriegen. Deshalb bin ich auch schon mit fünf Jahren in die Schule gegangen, damit ich mit Hanna in die Klasse komme. Sie ist sehr lustig, kann aber auch gut zuhören.
Hanna: Wir streiten wirklich fast nie – und was uns immer verbinden wird, ist die Liebe zur Musik.