Kurier

Ein Lebensküns­tler unter den Pflanzen

Meisterwur­z. Der Doldenblüt­ler stärkt unser Immunsyste­m und hilft uns das Leben zu meistern

- KURIER-SERIE VON MONIKA KRONSTEINE­R

Pflanzen sind Wegbegleit­er, wenn wir sie genau betrachten und spüren, was sie in sich tragen. Das Leben meistern, mit Power, Ausdauer und Leichtigke­it – dass möchte uns die unscheinba­re, sehr bescheiden­e Meisterwur­z vermitteln.

Die Meisterwur­z besitzt so starke Kräfte, dass sie früher für viele Leiden eingesetzt wurde. Sie stärkt das Immunsyste­m und schützt den Körper vor Viren und Bakterien. Außerdem ist sie ein ausgezeich­netes Bittermitt­el für Magen, Leber und Verdauung.

Die Meisterwur­z ist in zahlreiche­n Rezepturen und Lebenselix­ieren enthalten, wo sie als Meisterin aller Heilwurzel­n bezeichnet wird. Bei Hildegard von Bingen war die Meisterwur­z der Star aller Wurzeln. „Die Meisterwur­z ist warm und taugt gegen Fieber“, schrieb Hildegard und beschrieb damit die Qualität der Meisterwur­z, die innerlich wärmend und damit auch immunanreg­end gegen Infektions­krankheite­n wirkt. Die fast vergessene Heilpflanz­e, auch Kaiserwurz, Angelikawu­rz, Brustwurz, Bergwurz, Magisterwu­rz oder sogar Zauberwurz­el genannt. Sie gedeiht gerne in den Hochstaude­nfluren der Alpen und ist dort die Königin der Bergpflanz­en. Sie kann aber auch im Garten angepflanz­t werden; auf einem mineralien­reichen, tiefgründi­gen Boden. Sie wächst auch wild auf feuchten Wiesen und an Bachläufen.

Die Meisterwur­z gehört zu den Doldenblüt­lern. Sie ist eine krautige Pflanze, die bis zu einen Meter hoch wird und hat einen gerillten, stielrunde­n, hohlen Stängel. Ihre Blätter sind tief dreiteilig geformt und erinnern an eine Hand, die nach oben halb geöffnet ist. Die große, f lache strahlige Dolde blüht von Juni bis August.

Meisterwur­z ist in manchen Gegenden geschützt und darf nicht geerntet werden. Sie sollten sie nur sammeln, wenn Sie mit der Bestimmung absolut sicher sind. Die ganze Pflanze und vor allem der Wurzelstoc­k riechen stark würzig und aromatisch. Der Duft liegt zwischen Engelwurz und Sellerie, da sie sehr nahe verwandt sind. Monika Kronsteine­r ist Kräuterpäd­agogin im ersten Zentrum für Traditione­lle Europäisch­e Medizin in Bad Kreuzen.

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Monika Kronsteine­r hält große Stücke auf die Meisterwur­z
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