Billiger fliegen – aber nur ohne Koffer
AUA. Neue, flexible Tarifstruktur löst ab Herbst fixe Preislisten ab. Miami als neues Direktziel
Wer ab voraussichtlich Ende September einen EuropaFlug mit Austrian Airlines (AUA) bucht, sollte genau wissen, was er will. Als Reaktion auf die Billigf lieger-Konkurrenz schafft die Lufthansa-Gruppe ihr Zwei-KlassenTarifsystem ab und führt ein modulares Buchungssystem ein. „Es gibt keine Preisliste mehr, der Fluggast wird sich seinen Flug individuell zusammenstellen können“, umreißt AUA-Vorstand Andreas Otto die neuen Tarife.
Billiger wird es nur für jenes Drittel der Passagiere, das nur mit Handgepäck reist und keine Umbuchungsoder Rückerstattungsmöglichkeiten benötigt. Der neue „Light“-Tarif soll zehn Pro- zent unter dem jetzigen AUABilligtarif „Red Ticket“liegen und diesen ablösen, kündigt Otto an. Hier tritt die AUA gegen den ab Mai gültigen, neuen OneWay-Tarif „JustFly“von AirBerlin/Niki um 44 Euro an. Allerdings soll es nur eine limitierte Anzahl an LightTarifen geben.
Wer einen Koffer aufgeben will oder einen Wunschsitzplatz buchen möchte, muss extra zahlen. Wie viel ist noch unklar. Aktuell kostet ein Zusatzkoffer bei der AUA 75 Euro für Hin- und Rückflug. Fraglich ist, ob es dann teurer wird, als mit dem neuen „Classic“-Tarif, der diese Services bereits beinhaltet. Gratis-Umbuchung in der Economy-Class gibt es nur noch mit dem „Flex“-Tarif. Bei der Business-Class ändert sich nichts, Charterflüge sind vom neuen Tarifsystem nicht betroffen.
Die AUA will mit den neuen Tarifen Marktanteile zurückgewinnen. Am Flughafen Wien sank der AUA-Anteil zuletzt auf unter 50 Prozent. Als bereits sechste Nordame- rika-Destination f liegt die AUA ab Oktober fünf Mal pro Woche von Wien nach Miami/Florida. Miami sei vor allem durch die vielen Kreuzfahrt-Touristen ein lukratives Ziel. Im Sommer wird außerdem die Baleareninsel Menorca erstmals direkt von Wien aus angeflogen.