„Wir bringen Miami nach Wien“
Neuer Club. Gastronom Martin Ho eröffnet im Prater einen Hip-Hop-Club – inklusive Heurigenbuffet.
Bis zuletzt wurde in der Waldsteingartenstraße 135 in der Leopoldstadt noch geschraubt, gebohrt und zurechtgerückt, damit die Gäste des neuen Clubs im Prater heute, Freitag, nicht auf einer Baustelle feiern müssen. „VIE i PEE“(gesprochen: VIP) nennt sich die Diskothek gleich neben der Pratersauna, in der man künftig für zehn Euro auf rund 2000 Quadratmetern zu Hip-Hop, R’n’B, Funk und Rap abtanzen kann.
Der Name ist in diesem Fall allerdings nur bedingt Programm. „VIE i PEE“soll mit der „Wiener Oberflächlichkeit spielen und die Wiener Partyszene aufrütteln“, sagt Besitzer Martin Ho. Willkommen ist aber jeder.
„Total Chaos“lautet das Motto für den Eröffnungsabend. Was man sich darunter vorstellen kann? „Wir bringen Miami nach Wien“, sagt Ho. „Es wird jedenfalls ein heißes Wochenende.“
Auch wenn in Wien derzeit viele Clubbesitzer jammern, weil es ihnen finanziell nicht gut geht, ist Besitzer Martin Ho überzeugt, dass sein Konzept eine Marktlücke schließt: „Früher mussten Hip-Hop-Fans von einer Veranstaltung zur nächsten in unterschiedliche Locations pendeln. Ab sofort haben sie ein Zuhause“, meint Ho. Dabei wollte der Gastronom und Kunstsammler eigentlich nie ins Nachtgeschäft einsteigen. Mit der Dots-Group hat er sich bis dato auf Experimental Sushi und Kunst konzentriert. Zum zehnjährigen Jubiläum seines Unternehmens wagt er nun doch den Schritt ins Nachtleben.
Kranke Leber
Nicht nur Musik, auch Kunst spielt für Ho eine Rolle, denn „Hip-Hop hatte einen wesentlichen Einfluss auf die zeitgenössische Kunst der letzten 30 Jahre. Das werden wir auch mit einigen Exponaten zeigen.“So wird es eine Ausstellung von Skateboards geben, die von Künstlern wie Damien Hirst oder Andy Warhol gestaltet wurden. An der Wand werden Werke des Malers Tomak zu sehen sein, im Garten liegt die Skulptur einer „kranken Leber“von Martin Grandits.
Damit sich das Partyvolk zwischendurch stärken kann, gibt es im Club einen Heurigenbuffet, in dem Fa- schierte Laibchen oder Beinschinken angeboten werden. Im Mai eröffnet der Gartenbereich. Dann können Gäste die Leberkässemmel mit einem Cocktail im Liegestuhl runterspülen. Und wem das Tanzen nicht genug ist, kann auf dem Streetball-Platz im hinteren Eck des Gartens ein paar Bälle versenken.
Durchs Klo
Umauch jene, denen der Club zu entlegen ist, hinzulocken, bietet Ho seinen Gästen mittwochs einen Shuttleservice. Von der Bellariastraße/Ecke Burgring, werden Gäste zu jeder vollen Stunden abgeholt und kostenlos in den Prater gebracht. Retour geht es jede halbe Stunde bis 6 Uhr früh um drei Euro.
Hennes Weiss, Betreiber der benachbarten Pratersauna begrüßt „jede Aktion, die unsere Umgebung belebt“. Geplant ist auch ein Durchgang zwischen den Clubs – via Damentoilette soll es in die Pratersauna gehen. Was Frauen über den Männerbesuch denken, ist Martin Ho egal.