ORF-General plant mit neuen Köpfen
Strukturreform. Wrabetz will Radiound TV-Direktor abschaffen und Heads of Creative und Info einführen.
General Alexander Wrabetz verabschiedet sich von den Positionen des TV- und Radiodirektors. Laut den am Donnerstag dem Stiftungsrat vorgelegten Plänen wird die Spitze unter dem Generaldirektor aus Kaufmännischen und Technik-Direktor sowie einem Head of Creative (für Kultur, Unterhaltung, Religion, Wissenschaft) und einem Head of Information (Sport) bestehen. Das kommt der Wiedereinführung des Info-Direktors gleich, mit den damit verbundenen politischen Begehrlichkeiten.
In der Ebene darunter werden Channel-Manager institutionalisiert. Jeder Channel (z. B. ORFeins, Ö1) erhält einen Chefredakteur. Das soll, so Wrabetz, Vielfalt und Pluralismus garantieren.
Kritik
Wrabetz will nun weitere Gespräche, „sodass es unabhängig von meiner Person Übereinstimmung darüber gibt, dass dieses Modell umgesetzt wird“. Starten sollte es nach der nächsten ChefWahl mit 1. Jänner 2017. Kritik daran kamen bereits aus dem Arbeitnehmer-Bereich wie von Stiftungsräten. So befürchtet ÖVP-Vertreter Thomas Zach einen „monolithischen Infoblock“und fehlende Binnenpluralität.
Die ORF-Spitze legte auch das vorläufige Jahresergebnis 2014 vor. Trotz des Wegfalls der Gebührenrefundierung erzielt der Konzern ei- nen Gewinn von 5 Millionen Euro. Grünes Licht gab es für die Anstellung von 250 Mitarbeitern, die bisher etwa als Leiharbeitskräfte tätig waren. „Unter dem Strich erfolgt das kostenneutral“, erklärte
Finanzdirektor Richard Grasl. Für 2015 kündigte er die Fortsetzung des Handshake-Programms an.
Ebenfalls abgesegnet wurden zusätzliche 18 Mitarbeiter für die Landesstudios und das neue Frühstücksfernsehen mit dem Titel „Guten Morgen Österreich“, das rund um den Nationalfeiertag starten soll.
Heftige Kritik gab es von Stiftungsräten an Ethikrat und Redakteursvertreter, die zuletzt Auftritte von
Journalisten bei Parteiveranstaltungen kritisiert hatten. Zach sprach von „Selbstdemontage“. Wrabetz sah bei Nebenbeschäftigungen „keine Auffälligkeiten“.