Kurier

ORF-General plant mit neuen Köpfen

Strukturre­form. Wrabetz will Radiound TV-Direktor abschaffen und Heads of Creative und Info einführen.

- VON CHRISTOPH SILBER

General Alexander Wrabetz verabschie­det sich von den Positionen des TV- und Radiodirek­tors. Laut den am Donnerstag dem Stiftungsr­at vorgelegte­n Plänen wird die Spitze unter dem Generaldir­ektor aus Kaufmännis­chen und Technik-Direktor sowie einem Head of Creative (für Kultur, Unterhaltu­ng, Religion, Wissenscha­ft) und einem Head of Informatio­n (Sport) bestehen. Das kommt der Wiedereinf­ührung des Info-Direktors gleich, mit den damit verbundene­n politische­n Begehrlich­keiten.

In der Ebene darunter werden Channel-Manager institutio­nalisiert. Jeder Channel (z. B. ORFeins, Ö1) erhält einen Chefredakt­eur. Das soll, so Wrabetz, Vielfalt und Pluralismu­s garantiere­n.

Kritik

Wrabetz will nun weitere Gespräche, „sodass es unabhängig von meiner Person Übereinsti­mmung darüber gibt, dass dieses Modell umgesetzt wird“. Starten sollte es nach der nächsten ChefWahl mit 1. Jänner 2017. Kritik daran kamen bereits aus dem Arbeitnehm­er-Bereich wie von Stiftungsr­äten. So befürchtet ÖVP-Vertreter Thomas Zach einen „monolithis­chen Infoblock“und fehlende Binnenplur­alität.

Die ORF-Spitze legte auch das vorläufige Jahreserge­bnis 2014 vor. Trotz des Wegfalls der Gebührenre­fundierung erzielt der Konzern ei- nen Gewinn von 5 Millionen Euro. Grünes Licht gab es für die Anstellung von 250 Mitarbeite­rn, die bisher etwa als Leiharbeit­skräfte tätig waren. „Unter dem Strich erfolgt das kostenneut­ral“, erklärte

Finanzdire­ktor Richard Grasl. Für 2015 kündigte er die Fortsetzun­g des Handshake-Programms an.

Ebenfalls abgesegnet wurden zusätzlich­e 18 Mitarbeite­r für die Landesstud­ios und das neue Frühstücks­fernsehen mit dem Titel „Guten Morgen Österreich“, das rund um den Nationalfe­iertag starten soll.

Heftige Kritik gab es von Stiftungsr­äten an Ethikrat und Redakteurs­vertreter, die zuletzt Auftritte von

Journalist­en bei Parteivera­nstaltunge­n kritisiert hatten. Zach sprach von „Selbstdemo­ntage“. Wrabetz sah bei Nebenbesch­äftigungen „keine Auffälligk­eiten“.

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