Rupert Henning, Drehbuchautor und Regisseur von „Grenzfall“
as Delikt im neuen „Tatort“geht auf den Kalten Krieg in den 1960erJahren zurück („Grenzfall“, Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2). Thematisch keine leichte Kost. Doch da sie uns Drehbuchautor und Regisseur Rupert Henning nicht mit erhobenem Zeigefinger samt Etikett „pädagogisch wertvoll“präsentiert, ist „Grenzfall“sehr spannend und mit einer wohltuenden Prise Humor gewürzt.
Neues Scherzkisterl
„Eine sogenannte ernste Geschichte muss immer auch unterhaltsam sein, sonst ist sie schlicht langweilig und interessiert letztlich keinen Menschen“, erklärt Rupert Henning im Gespräch mit kurier.tv. Und so hat der Drehbuchautor dem Ermittlerteam Bibi (Adele Neuhauser) und Moritz (Harald Krassnitzer) den Kollegen Fredo Schimpf (Thomas Stipsits) als sonniges „Scherzkisterl“beschert.
Wird die neue Figur dem „Tatort“erhalten bleiben? „Es gibt kein festgelegtes Übereinkommen“, sagt Henning. Er könne auch nicht für andere Autoren sprechen, fände es aber sehr schön und sinnvoll, die Figur beizubehalten. „Thomas Stipsits verleiht ihr viel Authentizität und Komik und er bereichert – wie ich finde – in vielerlei Hinsicht auch das Team.“
Doppelfunktion
Für „Grenzfall“, seinen ersten „Tatort“(sein nächster ist für 2016 geplant), war Henning nicht zum ersten Mal in der Doppelfunktion als Autor und Regisseur im Einsatz: Bei der Serie „Die Steintaler“verfasste er gemeinsam mit Uli Brée die Bücher und führte bei acht Folgen Regie. „Und bei der Serie ,Die 4 da‘ habe ich am Drehbuch mitgeschrieben, selbst mitgespielt und Regie geführt. Aber das sind keine Kombinationen, die ich generell anstrebe. Ich muss nicht alles selber machen – ich finde die Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit anderen Menschen sehr oft anregend, lehrreich und befruchtend.“
Was Wunder, dass Henning seit 20 Jahren mit Brée höchst erfolgreich vierhändig schreibt. Unter anderem „Vier Frauen und ein Todesfall“, deren nächste Staffel diesen Sommer verfasst wird.