Der Passat mit den zwei Motoren
VW Passat GTE. Schon gefahren – die Plug-in-Variante, die Ende des Jahres zu uns kommt
Schon der schlichte Name zeigt, wohin hier die Reise geht. Wie schon beim Golf verzichten die Wolfsburger auf jedes große Plug-in-Brimborium, um den Passat mit den zwei Motoren und dem Ladekabel von den anderen Modellvarianten abzusetzen. Zunächst soll er einfach ein Passat sein, erst in zweiter Linie einer der jetzt so modern werdenden Plug-in-Hybriden.
Dementsprechend gibt es auch im Cockpit keine großartigen Hinweise auf den Kern des GTE. Einzig ein Knopf an der Mittelkonsole neben dem Schalthebel weist darauf hin, was hier gespielt wird. Mit dem hat der Pilot die Wahlmöglichkeit zwischen der reinen Nutzung des EAntriebs (theoretisch 50 km weit, in der Praxis je nach Fahrsituation weniger), dem HybridModus (das System bedient sich selbsttätig an E- und Verbrennungsmotor) und dem Batterie-Lademodus, in dem die Lithium-Ionen-Akkus (9,9 kW/h) im Fahrbetrieb voll aufgeladen werden können. Zusätzliches Schmankerl: Der GTE-Modus, in dem immer beide Motoren arbeiten und die volle Systemleistung von 218 PS für sportwagenähnliche Fahrleistungen sorgen (220 km/h Spitze, unter 8 Sekunden auf Tempo 100 ).
Kunst-Geräusch
Im Fahrbetrieb überrascht der GTE den Piloten nach dem Drücken der Taste aber nicht nur mit einem Charakterwandel, sondern auch mit einer – offensichtlich sportlich klingen wollenden – Geräuschkulisse aus dem Soundgenerator, wie man sie sonst bei Spielkonsolen hört. Und die dort wesentlich besser aufgehoben ist.
Wenn schon am Synthesizer gespielt wird, dann wäre ein Fußgänger-Warnton für den Elektro-Betrieb wesentlich sinnvoller – und das nicht nur gegen Aufpreis, wie derzeit geplant.
Apropos E-Betrieb: Der lässt sich durchaus auch im normalen Fließverkehr gut nutzen, so flott geht es dabei voran. Nur bei voll durchgetretenem Gaspedal schaltet sich der Benziner selbsttätig zu. Ansonsten kann man problemlos mitschwim- men, so weit die Batterien einen tragen, ohne einen Tropfen Benzin zu verbrennen. Und ohne zum rollenden Verkehrshindernis zu werden.
Im Stand aufgeladen werden die Akkus via Kabel mit herkömmlichem Schuko-Stecker, wobei sich der Ladeport am Kühlergrill neben dem VW-Logo findet und das Kabel praktischerweise in einer abgedeckten Mulde unter dem Boden des Kofferraums (der gleich groß ist wie bei jedem anderen Passat).
Unterm Strich bleibt der GTE ein Passat, der seinem Besitzer ein paar zusätzliche Wahlmöglichkeiten bei der Nutzung der Kraftquellen an Bord bietet, vom Öko-Gutmenschen Elektroauto bis zum „Volle-Kraft-voraus“Spaß-Mobil.
Und für den er – aus heutiger Sicht – dennoch keine NoVA abliefern wird müssen.