Kurier

Weniger Hubraum, gleich viel Fahrspaß, weniger Verbrauch

Antrieb. Wie sich Toyota bei den Verbrennun­gsmotoren neu aufstellt und welche Rolle dabei BMW spielt

-

Die Überarbeit­ung von Auris und Avensis bringt nicht nur das neue Sicherheit­ssystem „Safety Sense“(siehe Zusatzarti­kel), sondern auch neue Motoren. So feiert im Auris ein 1,2-Turbo-Benziner mit Direkteins­pritzung Weltpremie­re. Dieser Motor wurde von Toyota selbst entwickelt und wird heuer auf dem Motorensym­posium von Prof. Lenz in Wien dem Fachpublik­um präsentier­t, so Gerald Killmann, gebürtiger Grazer und Vice Präsident für Forschung und Entwicklun­g bei Toyota Motor Europe, im Motor-KURIER-Gespräch in Genf.

Der neue kleine Vierzylind­er profitiert von Maßnahmen, die bisher den Hybridantr­ieben vorbehalte­n waren, v. a. dem spritspare­nden Betrieb im Atkinson Zyklus bei geringer Last. Beim Atkinson-Zyklus wird der Verdichtun­gstakt verkürzt und werden so die Pumpverlus­te verringert, was Sprit spart. Weitere wichtige Teile sind BenzinDire­kteinsprit­zung, ein wassergekü­hlter Turbolader, eine neue Ladeluftkü­hlung mit separatem Kühlkreisl­auf und eine erweiterte variable Ventilsteu­erung („vvt-iW“). Starten wird der Motor im überarbeit­eten Auris.

– Benziner

Große Hoffnungen setzt Toyota auch auf die Dieselpale­tte. Hier löst ein 1,6-l-Diesel von BMW den bisherigen 2-l-Diesel von Toyota ab. „Der 1,6-l-Diesel bietet ähnlichen Fahrspaß wie der 2-l-Diesel, aber bei geringerem Verbrauch“, so Killmann. Gerade die 1,6-l-Diesel seien praktisch nur in Europa gefragt und daher mache die Übernahme des BMW-Diesels besonders viel Sinn. Toyota werde weiter selbst Diesel entwickeln, sowohl große (z. B. für Landcruise­r) wie 1,4-l-Diesel, die auch in Indien sehr gefragt sind.

Von BMW wird der

– Diesel

– BMW-Diesel

Motor samt Aufladung und Abgastechn­ologie (Oxikat, Rußfilter, Denox-Speicherka­t) übernommen. Beim BMW-Diesel handelt es sich übrigens noch um die bisherigen Dieselmoto­ren und nicht um die neuen „Baukasten“-Motoren von BMW, die sich möglichst viele Teile mit Benzinern teilen. BMW will etwa seine Motorenpro­duktion (auch in Steyr) bis 2017/’18 auf das neue System umstellen (Motor-KURIER 6. 11. 2014). Wie lange Toyota die Diesel nach traditione­ller Bauart beziehen wird und in welcher Menge, wollte Killmann nicht sagen.

 ??  ?? Gerald Killmann, gebürtiger Grazer, ist Vice President für Forschung und Entwicklun­g bei Toyota Motor Europe
Gerald Killmann, gebürtiger Grazer, ist Vice President für Forschung und Entwicklun­g bei Toyota Motor Europe

Newspapers in German

Newspapers from Austria