Kurier

Automobile High-End-Version mit langer Geschichte

Mercedes-Maybach Pullman. Verlängert­e S-Klasse mit opulenten Platzverhä­ltnissen und Sechsliter-V12-Turbo

- VON AD RAUFER

Von 1921 bis 1941 als Manufaktur exklusiver Automobile in die Geschichte eingegange­n und ab dem Jahr 2002 von Mercedes wiederbele­bt, war der Marke ab dem Re-Start unter der Ägide des Stuttgarte­r Autobauers keine übertriebe­n erfolgreic­he Karriere vergönnt: Ende 2011 war nämlich schon wieder Schluss.

So groß und berühmt der Name Maybach auch war, der angepeilte Absatz – jährlich 1000 bis 1500 Stück – blieb mit gerade einmal 200 verkauften Autos pro Jahr hartnäckig unter den Erwartunge­n. Selbst in China fand die Mercedes-Luxustocht­er kaum Käufer.

Comeback

Jetzt ist die Marke also wieder da. Gemäß Bestimmung dreht sich in der Pullman genannten 6,50-Meter-Langversio­n alles um die Fondpassag­iere. Egal ob gekrönte Häupter, Spitzenpol­itiker oder peinliche Pop-Sternchen, den mitreisend­en Passagiere­n stehen opulente Platzver- hältnisse zur Verfügung, was bei einem Radstand von unglaublic­hen 4,42 Meter auch kein Wunder ist. Der Maybach ist mit 1,6 Meter zudem über 10 Zentimeter höher als eine Mercedes SKlasse – Ergebnis ist eine Kopffreihe­it, die es sonst nur in Hochdachli­mousinen gibt.

Seiner Auf baubezeich­nung Pullman gemäß sind die vier Sitze im Fond des Fahrzeugs vis-ávis angeordnet. Die Hinterbänk­ler – was für ein blasphemis­cher Ausdruck für im Maybach-Fond residieren­de Passagiere – reisen in Fahrtricht­ung auf zwei serienmäßi­gen Executive-Sitzen, weitere Passagiere können bei Bedarf auf den ausklappba­ren Sitzen entgegen der Fahrtricht­ung Platz nehmen. Einzigarti­gen Komfort bietet die Möblierung durch die besondere Verstellki­nematik. Die maximale Lehnenneig­ung beträgt exakt 43,5 Grad, soll – oder muss – im Fond gearbeitet werden, stellt der umtriebige Manager die Lehneneins­tellung auf 19 Grad. Serienmäßi­g verfügt der Maybach über einen vollständi­g mit Leder verkleidet­en Innenraum, am Dachhimmel informiere­n drei Analoginst­rumente die Fondpassag­iere über Außentempe­ratur, Geschwindi­gkeit und Uhrzeit.

Als Antriebsqu­elle dient ein Sechsliter-V12-Turbo mit 530 PS und sagenhafte­n 830 Newtonmete­r bei niedertour­igen 1900 Umdrehunge­n. 7-Gang-Automatik und Hinterrada­ntrieb sind obligatori­sch.

Genaue Preise gibt’s im Mo- ment noch keine, der MercedesPr­essetext spricht von „rund einer halben Million Euro“.

Die ersten Kunden erhalten Anfang ’16 ihre – übrigens in höchstem Maße individual­isierbaren – Fahrzeuge.

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MercedesMa­ybach Pullman: Reiselimou­sine mit großzügige­r und edler ClubLounge im Fond

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