Auch Maradona tappte in die Falle
Doping im Fußball: Sogar Joachim Löw musste sich rechtfertigen
Captagon war in den 1970erund 1980er-Jahren im Fußball weit verbreitet. Das Mittel galt als Alternative zu Amphetamin und wurde auch als Antidepressivum eingesetzt, weil es die Aufmerksamkeit und die Leistungsbereitschaft erhöht. Der Wirkstoff steht auf der Verbotsliste der Welt-Antidoping-Agentur. Der deutsche BundesligaTrainer Peter Neururer (Schalke, Bochum, Hannover) bestätigt die Einschätzung von Werner Kriess: „Bis zu 50 Prozent haben das konsumiert. Viele Spieler waren verrückt danach.“
Im Fall von VfB Stuttgart und SC Freiburg ging es seinerzeit um anabole Präparate. Zu dieser Zeit spielte auch Joachim Löw in Freiburg, und der deutsche Bundestrainer äußerte sich kürzlich auch zum DopingThema. „Früher, als ich 18, 19 oder 20 war, da hatte man überhaupt kein Bewusstsein für Doping. Es gab keine Verbote, und es gab auch keine Doping-Kontrollen, das Bewusstsein war nicht vorhanden“, berichtet Löw.
In Deutschland werden erst seit 1988 Dopingkontrollen im Fußball vorgenommen. Viele Spieler gab es freilich nicht, die bisher in die Dopingfalle gegangen sind. Wenn Fußballer erwischt wurden, dann waren oft Drogen wie Kokain (Adrian Mutu, Claudio Caniggia) oder Cannabis (SalzburgGoalie Alexander Walke 2003) im Spiel.
Fußball-Legende Diego Maradona wurde während der WM 1994 überführt, nachdem er ein ephedrinhaltiges Medikament eingenommen hatte. Auch BayernCoach Pep Guardiola wurde in seiner Zeit in Italien für vier Monate gesperrt, weil in seinem Blut Spuren von Nandrolon gefunden wurden.