„Wen wundert, dass viele Lehrer den Huat draufhauen?“
Der Wiener Bürgermeister Häupl hat sich für seinen ArbeitszeitSager entschuldigt. Die Empörung war zu groß.
Stundenzahl
Man stelle sich vor: Die Regierung würde beschließen, den Arbeitern 360 Millionen Euro wegzunehmen, indem man die Arbeitszeit um eine Stunde erhöht. Die wüstesten Demonstrationen wurden sofort stattfinden und die Regierung müsste zurücktreten. Aber, Lehrer sind ohnehin nur faul. Im neuen Dienstrecht, das erst in fünf Jahren verpflichtend ist (bis dahin wird es niemand wählen!) ist dies bereits vorgesehen. Übrigens gegen den ausdrücklichen Willen der Gewerkschaft (man stelle sich einen solchen Beschluss bei einer anderen Berufsgruppe vor). Es gibt derzeit 17-,18- und 19 Stunden-Verpflichtungen und die werden in Zukunft um fünf Stunden mehr arbeiten müssen – in Wirklichkeit zehn Stunden. Denn laut altem Kreisky-Spruch „entspricht eine Lehrerstunde zwei Normal-Arbeitsstunden.“Das heißt, man wird in Zukunft Lehrer 44 Stunden arbeiten lassen, gegenüber 38,5 Stunden für alle anderen! Wer wundert sich, dass da viele Lehrer „den Huat drauf hauen.“ Mag. Franz Karl
1130 Wien
Mehraufwand
Herrn Dr. Häupl als Vollakademiker hätte ich zugetraut zu wissen, dass die Arbeit eines Lehrers, einer Lehrerin nicht an der Klassentüre endet. Da sind auch noch Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, pädagogische und organisatorische Vorbereitungen für Schulveranstaltungen, Gespräche mit Eltern, Schulpsychologen, Beratungslehrern, Teamlehrern, sowie Konferenzen, Fortbildung und vieles mehr. Unser Schulsystem wäre sehr arm, wenn die Lehrer nur die Stunden arbeiteten, die sie in der Klasse stehen. Ruth Hiltz-Tiefenbach
Volksschullehrerin i.R.
Lösungsvarianten
Da die Lehrer wegen der Vorund Nachbearbeitungen offensichtlich nicht imstande sind, zwei Stunden länger in der Klasse zu unterrichten, kann man das Problem meines Erachtens so lösen: Variante 1: Anwesenheitspflicht für 40 Stunden in der Schule, selbstverständlich auch in den Ferien. Das Argument des fehlenden Arbeitsplatzes kommt in Zeiten des Laptops nicht zum Tragen, da es in jeder Schule leere Klassen gibt,. Variante 2: Für die Lehrer, welche bereit sind, zwei oder vielleicht auch mehrere Stunden Mehrleistung in den Klassen zu erbringen, ändert sich ansonsten nichts an der bisherigen Praxis. Mag. Dr. Walter Gross
per eMail chische Delegation stand unter der Leitung von Außenminister Dr. Leopold Figl. Ich war damals Legationssekretär an unserer UN-Mission und es liegt mir daran, nochmals festzuhalten, mit welcher Klarheit und Entscheidungskraft Figl in dieser Zeit die politische Lage (Ungarnund Suezkanalkrise) beurteilte. Die morgendlichen Delegationsbesprechungen boten einen Einblick in die Persönlichkeit dieses außergewöhnlichen Staatsmannes. Und wenn er im Plenarsaal durch die Reihen der Delegierten schritt, wurde er von allen Seiten mit besonderer Herzlichkeit begrüßt. Mit „Yes, Yes“reagierte er auf die ihm entgegengebrachten Glückwünsche. Er, und wohl nur er, konnte sich damals das Recht herausnehmen, seine Rede vor der Vollversammlung in deutscher Sprache zu halten. Dank an Georg Markus und Anneliese Figl für den großen, schönen Erinnerungsartikel zu Ehren von „Figl von Österreich“im KURIER vom 5. April 2015! Dr. Wolfgang Wolte Botschafter i.R.
Wien