Kurier

Jeder kann ein Stadtgärtn­er werden

Urban Gardening. Bioinfo.at und BIORAMA prämieren heuer zum zweiten Mal den besten „Urban Gardener“

- VON DOROTHE RAINER

„Der kleinste Garten ist ein Topf “, so lautet die Antwort von Gartenexpe­rtin Ingrid Greisenegg­er, wenn man sie fragt, ab wie vielen Quadratmet­ern es sich lohnt, einen Gemüsegart­en anzulegen. Und sie erläutert: „Paradeiser etwa gedeihen in einem 10-Liter-Topf ganz hervorrage­nd.“Ihre Empfehlung: „Fangen Sie klein an. Ich würde zu Dattelwein­paradeiser­n raten, die sind köstlich und gedeihen gut!“Und schon denke ich ernsthaft darüber nach, neben meinem Basilikum eine Paradeispf­lanze wachsen zu lassen ...

Lust am Gärtnern

So wie mir geht es immer mehr Menschen. Sich einen eigenen kleinen Gemüsegart­en auch in der Großstadt anzulegen, ist zu einem Lifestyle-Trend geworden – mit akuter Ansteckung­sgefahr. Urban Gardening oder City Farming wird diese „moderne“Lust am Gärtnern genannt. Es findet überall dort statt, wo es Flächen gibt, die begrünt werden können und dürfen: auf Dächern, Terrassen und Balkonen, auch im Hof, Park oder auch auf Baumscheib­en.

So bekommen selbst Stadtbewoh­ner einen intensiven Bezug zur Natur, gestalten ihren Lebensraum grün und lernen den täglichen Umgang mit ihren Nahrungsmi­tteln kennen und schätzen – die selbst gezogene Zucchini schmeckt einfach am besten. Vor allem Stadtkinde­r profitiere­n von der Gärtnerei, da sie damit in Beziehung mit der Natur treten können und bewusst erleben, wie etwas wächst, blüht und gedeiht.

In Wien gibt es viele Möglichkei­ten, sich an Gartenproj­ekten zu beteiligen. Besonders einfach ist es für Gemeindeba­umieter, denn theoretisc­h ist es in jeder Anlage möglich, einen Nachbarsch­aftsgarten anzulegen. Aber auch außerhalb des kommunalen Wohnbaus kann man im öffentlich­en Raum gärtnern. Wer eine ungenutzte und geeignete Fläche findet, kann sich an das Stadtgarte­namt wenden, wo geklärt wird, ob und unter welchen Bedingunge­n die Fläche zu pachten ist. Und schon auf kleinsten Flächen kann viel gedeihen, wie etwa das Baumscheib­enprojekt im 16. Bezirk beweist. „Man kann auf kleinstem Raum viel heraushole­n, wenn man kreativ ist“, so Ingrid Greisenegg­er. Sie selbst hat auf ihrer Dachterras­se einen richtigen Dschungel mit Geißblatt, Hortensien und Glyzenien angelegt. „Meine Lösung war ein hängender Garten!“

Wettbewerb

Diesen Sommer haben wieder zehn begeistert­e Stadtgärtn­er die Chance auf tolle Preise und fachliche Unterstütz­ung beim Urban-Gardening-Wettbewerb von bioninfo.at und BIORAMA, der heuer in die zweite Runde geht (Teilnahmeb­edingungen siehe Kasten unten).

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Gartenfläc­he
Leidenscha­ft fürs Gärtnern ist keine Frage der Gartenfläc­he

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