Jeder kann ein Stadtgärtner werden
Urban Gardening. Bioinfo.at und BIORAMA prämieren heuer zum zweiten Mal den besten „Urban Gardener“
„Der kleinste Garten ist ein Topf “, so lautet die Antwort von Gartenexpertin Ingrid Greisenegger, wenn man sie fragt, ab wie vielen Quadratmetern es sich lohnt, einen Gemüsegarten anzulegen. Und sie erläutert: „Paradeiser etwa gedeihen in einem 10-Liter-Topf ganz hervorragend.“Ihre Empfehlung: „Fangen Sie klein an. Ich würde zu Dattelweinparadeisern raten, die sind köstlich und gedeihen gut!“Und schon denke ich ernsthaft darüber nach, neben meinem Basilikum eine Paradeispflanze wachsen zu lassen ...
Lust am Gärtnern
So wie mir geht es immer mehr Menschen. Sich einen eigenen kleinen Gemüsegarten auch in der Großstadt anzulegen, ist zu einem Lifestyle-Trend geworden – mit akuter Ansteckungsgefahr. Urban Gardening oder City Farming wird diese „moderne“Lust am Gärtnern genannt. Es findet überall dort statt, wo es Flächen gibt, die begrünt werden können und dürfen: auf Dächern, Terrassen und Balkonen, auch im Hof, Park oder auch auf Baumscheiben.
So bekommen selbst Stadtbewohner einen intensiven Bezug zur Natur, gestalten ihren Lebensraum grün und lernen den täglichen Umgang mit ihren Nahrungsmitteln kennen und schätzen – die selbst gezogene Zucchini schmeckt einfach am besten. Vor allem Stadtkinder profitieren von der Gärtnerei, da sie damit in Beziehung mit der Natur treten können und bewusst erleben, wie etwas wächst, blüht und gedeiht.
In Wien gibt es viele Möglichkeiten, sich an Gartenprojekten zu beteiligen. Besonders einfach ist es für Gemeindebaumieter, denn theoretisch ist es in jeder Anlage möglich, einen Nachbarschaftsgarten anzulegen. Aber auch außerhalb des kommunalen Wohnbaus kann man im öffentlichen Raum gärtnern. Wer eine ungenutzte und geeignete Fläche findet, kann sich an das Stadtgartenamt wenden, wo geklärt wird, ob und unter welchen Bedingungen die Fläche zu pachten ist. Und schon auf kleinsten Flächen kann viel gedeihen, wie etwa das Baumscheibenprojekt im 16. Bezirk beweist. „Man kann auf kleinstem Raum viel herausholen, wenn man kreativ ist“, so Ingrid Greisenegger. Sie selbst hat auf ihrer Dachterrasse einen richtigen Dschungel mit Geißblatt, Hortensien und Glyzenien angelegt. „Meine Lösung war ein hängender Garten!“
Wettbewerb
Diesen Sommer haben wieder zehn begeisterte Stadtgärtner die Chance auf tolle Preise und fachliche Unterstützung beim Urban-Gardening-Wettbewerb von bioninfo.at und BIORAMA, der heuer in die zweite Runde geht (Teilnahmebedingungen siehe Kasten unten).