AKh-Betriebsrat: „Umstrukturierung zur Uniklinik ist kein Weltuntergang“
Ärzteschaft. Betriebsrat Novakovic spricht von Unsicherheit im AKh, aber „keiner schlechten Stimmung“.
Im Linzer AKh, in der Landesfrauen- und Kinderklinik und in der Landesnervenklinik Wagner Jauregg herrscht Verunsicherung. Grund: Der Belegschaft stehen Veränderungen und Umstrukturierungen ins Haus. Die drei Spitäler sollen 2016 zum Linzer Kepler Universitätsklinikum firmieren, zur zweitgrößten Krankenanstalt Österreichs. Wie Medien berichteten, gäbe es deswegen Turbulenzen, vor allem im „AKh sei die Stimmung im Keller“. AKhBetriebsratsvorsitzender Branko Novakovic kann das aber nicht nachvollziehen. „Natürlich sind die Ärzte verunsichert. Von schlechter Stimmung kann aber keine Rede sein. So eine Umstrukturierung ist doch kein Weltuntergang.“
Viel Auf hebens wurde zuletzt auch um einen Facharzt in der Chirurgie gemacht, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Der Chirurg hatte zuvor seinem Ärger ob der Veränderungen in einem Rundmail Luft gemacht. Kollegen vermuteten, er werde deshalb verabschiedet. Novakovic kennt den Vorfall. „Der Arzt war bei mir. Ich habe ihm meine volle Unterstützung angeboten. Doch er wollte dann nichts unternehmen.“Der Betriebsrat glaubt nicht, dass die Kündigung mit dem Protestmail des Arztes zusammenhängt. Jeden Monat gäbe es viele befristete Dienstverträge, die man nicht verlängert.
„Partei ist kein Kriterium“
Mehr als 6000 Mitarbeiter sollen im Kepler Universitätsklinikum künftig tätig sein. Die finanziellen Mittel des Spitals liegen bei rund 480 Mio. Euro jährlich – insgesamt 1825 Betten (das Wiener AKH hat 2116) sollen zur Verfügung stehen. Das VP-dominierte Land hält über seine Holding 74,9 Prozent an der Uniklinik, die rote Stadt Linz 25,1 Prozent. Auch die Befürchtung, dass die ÖVP bei der Personalbesetzung Einfluss nehmen könnte – der designierte Kommunikationsleiter ist Clemens Kukacka, Sohn des früheren ÖVP-Staatssekretärs –, kann der sozialistische Gewerkschafter Novakovic nicht nachvollziehen. „Die Kandidaten sind allesamt wirklich Spitzen-Leute. Eine Parteizugehörigkeit ist kein Kriterium für die Funktionen. Ich würde ja auch keinen Kandidaten bevorzugen, nur weil er der SPÖ nahe steht.“Die Arbeitnehmervertretung der neuen Uniklinik wird übrigens von der SP angeführt – neun von 14 Mandaten kann die rote Gewerkschaft auf sich vereinen.