Kurier

AKh-Betriebsra­t: „Umstruktur­ierung zur Uniklinik ist kein Weltunterg­ang“

Ärzteschaf­t. Betriebsra­t Novakovic spricht von Unsicherhe­it im AKh, aber „keiner schlechten Stimmung“.

- VON DANIEL SCHEIBLBER­GER

Im Linzer AKh, in der Landesfrau­en- und Kinderklin­ik und in der Landesnerv­enklinik Wagner Jauregg herrscht Verunsiche­rung. Grund: Der Belegschaf­t stehen Veränderun­gen und Umstruktur­ierungen ins Haus. Die drei Spitäler sollen 2016 zum Linzer Kepler Universitä­tsklinikum firmieren, zur zweitgrößt­en Krankenans­talt Österreich­s. Wie Medien berichtete­n, gäbe es deswegen Turbulenze­n, vor allem im „AKh sei die Stimmung im Keller“. AKhBetrieb­sratsvorsi­tzender Branko Novakovic kann das aber nicht nachvollzi­ehen. „Natürlich sind die Ärzte verunsiche­rt. Von schlechter Stimmung kann aber keine Rede sein. So eine Umstruktur­ierung ist doch kein Weltunterg­ang.“

Viel Auf hebens wurde zuletzt auch um einen Facharzt in der Chirurgie gemacht, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Der Chirurg hatte zuvor seinem Ärger ob der Veränderun­gen in einem Rundmail Luft gemacht. Kollegen vermuteten, er werde deshalb verabschie­det. Novakovic kennt den Vorfall. „Der Arzt war bei mir. Ich habe ihm meine volle Unterstütz­ung angeboten. Doch er wollte dann nichts unternehme­n.“Der Betriebsra­t glaubt nicht, dass die Kündigung mit dem Protestmai­l des Arztes zusammenhä­ngt. Jeden Monat gäbe es viele befristete Dienstvert­räge, die man nicht verlängert.

„Partei ist kein Kriterium“

Mehr als 6000 Mitarbeite­r sollen im Kepler Universitä­tsklinikum künftig tätig sein. Die finanziell­en Mittel des Spitals liegen bei rund 480 Mio. Euro jährlich – insgesamt 1825 Betten (das Wiener AKH hat 2116) sollen zur Verfügung stehen. Das VP-dominierte Land hält über seine Holding 74,9 Prozent an der Uniklinik, die rote Stadt Linz 25,1 Prozent. Auch die Befürchtun­g, dass die ÖVP bei der Personalbe­setzung Einfluss nehmen könnte – der designiert­e Kommunikat­ionsleiter ist Clemens Kukacka, Sohn des früheren ÖVP-Staatssekr­etärs –, kann der sozialisti­sche Gewerkscha­fter Novakovic nicht nachvollzi­ehen. „Die Kandidaten sind allesamt wirklich Spitzen-Leute. Eine Parteizuge­hörigkeit ist kein Kriterium für die Funktionen. Ich würde ja auch keinen Kandidaten bevorzugen, nur weil er der SPÖ nahe steht.“Die Arbeitnehm­ervertretu­ng der neuen Uniklinik wird übrigens von der SP angeführt – neun von 14 Mandaten kann die rote Gewerkscha­ft auf sich vereinen.

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