Ein Espresso kommt auf 4,50 Euro
Schweiz. Essen und trinken in Restaurants ist sauteuer – Schweizer bevorzugen Österreich
Die Schweiz ist ein teueres Pflaster, speziell für Besucher aus dem Euro-Raum. Seit der Franken-Aufwertung um rund 20 Prozent ist das kleine Nachbarland noch teurer. Das musste auch die Delegation um Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer bei ihrem Besuch des Restaurants im Rosengarten feststellen, von wo man einen ausgezeichneten Blick auf die Altstadt von Bern hat. Ein Kalbsschnitzel kostete beispielsweise 38,50 Franken, was aufgrund der Euro-Franken-Parität auch dem EuroPreis entspricht. Spaghetti alle vongole kommen auf 25,50, die Bärlauch-Gnocchi auf 25,50, das Black-Angus- Rindsfilet auf 44,50, das Schweinsfilet wird um 35,50 offeriert. Der gebeizte Lachs kostet als Vorspeise 19,50. Ähnlich hoch sind die Kaffeepreise. Der Espresso kommt auf 4,50 Franken, der Melange auf sechs Euro, ein gespritzter Weiß auf 6,50, das Coca Cola auf sechs Euro.
Die hohen Preise sind nicht nur auf Bern be- schränkt. Im Restaurant in St. Gallen, das gegenüber dem Bahnhof liegt, kostet die Flasche Grüner Veltliner von Bründlmayer 85 Franken, der Riesling Smaragd aus Loiben wird ebenfalls um 85 Franken feilgeboten. Rotwein aus dem Mittelburgenland (Neckenmarkter Blaufränkisch) kommt auf 130 Euro.
Das Preisniveau ist allgemein hoch. Das betrifft auch die Medien. So kostet beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung (NZZ), das führende Qualitätsblatt, 4,40 Franken. Ausländische Zeitungen wie die Süddeutsche oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung kommen jeweils auf 4,80. Das Zugticket zweiter Klasse von Zürich nach St. Gallen (und retour) inklusive Tageskarte für den Ortsverkehr kommt auf 66,20 Franken. Die Fahrzeit dauert rund eine Stunde. Eine rund 15minütige Taxifahrt in Zürich um 21 Uhr kam auf rund 37 Franken. Der starke Franken hat auch Vorteile. Viele Schweizer fahren nach Österreich auf Urlaub.
Dazu veranstaltet des WIFI OÖ am 28. 4. 2015 um 18.00 Uhr einen Vortrag zum Schwerpunkthema „Demokratie (er)leben“des Erwachsenenbildungsforums OÖ. Denn 98 Prozent von uns vertrauen der Feuerwehr, aber nur sechs Prozent zB Politikern. Also ist es nicht unüblich, über die Politik zu schimpfen. Und man macht es auch gegenüber öfentlichen Institutionen, der Wirtschaft und den Medien. Aber wie soll die Demokratie ihr positives Image behalten, wenn alle Akteure ein ruiniertes Image haben? Der Vortrag zum öfentlichen Leben in Österreich mit Dr. Peter Filzmaier (Donau-Uni Krems, Prof. für Demokratiestudien und Politikforschung) als Referenten verspricht Spannung - die anschließende Podiumsdiskussion mit Gästen aus Politik und Wirtschaft ebenso.