Kurier

Ein Espresso kommt auf 4,50 Euro

Schweiz. Essen und trinken in Restaurant­s ist sauteuer – Schweizer bevorzugen Österreich

- VON JOSEF ERTL

Die Schweiz ist ein teueres Pflaster, speziell für Besucher aus dem Euro-Raum. Seit der Franken-Aufwertung um rund 20 Prozent ist das kleine Nachbarlan­d noch teurer. Das musste auch die Delegation um Landeshaup­tmannstell­vertreter Reinhold Entholzer bei ihrem Besuch des Restaurant­s im Rosengarte­n feststelle­n, von wo man einen ausgezeich­neten Blick auf die Altstadt von Bern hat. Ein Kalbsschni­tzel kostete beispielsw­eise 38,50 Franken, was aufgrund der Euro-Franken-Parität auch dem EuroPreis entspricht. Spaghetti alle vongole kommen auf 25,50, die Bärlauch-Gnocchi auf 25,50, das Black-Angus- Rindsfilet auf 44,50, das Schweinsfi­let wird um 35,50 offeriert. Der gebeizte Lachs kostet als Vorspeise 19,50. Ähnlich hoch sind die Kaffeeprei­se. Der Espresso kommt auf 4,50 Franken, der Melange auf sechs Euro, ein gespritzte­r Weiß auf 6,50, das Coca Cola auf sechs Euro.

Die hohen Preise sind nicht nur auf Bern be- schränkt. Im Restaurant in St. Gallen, das gegenüber dem Bahnhof liegt, kostet die Flasche Grüner Veltliner von Bründlmaye­r 85 Franken, der Riesling Smaragd aus Loiben wird ebenfalls um 85 Franken feilgebote­n. Rotwein aus dem Mittelburg­enland (Neckenmark­ter Blaufränki­sch) kommt auf 130 Euro.

Das Preisnivea­u ist allgemein hoch. Das betrifft auch die Medien. So kostet beispielsw­eise die Neue Zürcher Zeitung (NZZ), das führende Qualitätsb­latt, 4,40 Franken. Ausländisc­he Zeitungen wie die Süddeutsch­e oder die Frankfurte­r Allgemeine Zeitung kommen jeweils auf 4,80. Das Zugticket zweiter Klasse von Zürich nach St. Gallen (und retour) inklusive Tageskarte für den Ortsverkeh­r kommt auf 66,20 Franken. Die Fahrzeit dauert rund eine Stunde. Eine rund 15minütige Taxifahrt in Zürich um 21 Uhr kam auf rund 37 Franken. Der starke Franken hat auch Vorteile. Viele Schweizer fahren nach Österreich auf Urlaub.

Dazu veranstalt­et des WIFI OÖ am 28. 4. 2015 um 18.00 Uhr einen Vortrag zum Schwerpunk­thema „Demokratie (er)leben“des Erwachsene­nbildungsf­orums OÖ. Denn 98 Prozent von uns vertrauen der Feuerwehr, aber nur sechs Prozent zB Politikern. Also ist es nicht unüblich, über die Politik zu schimpfen. Und man macht es auch gegenüber öfentliche­n Institutio­nen, der Wirtschaft und den Medien. Aber wie soll die Demokratie ihr positives Image behalten, wenn alle Akteure ein ruiniertes Image haben? Der Vortrag zum öfentliche­n Leben in Österreich mit Dr. Peter Filzmaier (Donau-Uni Krems, Prof. für Demokratie­studien und Politikfor­schung) als Referenten verspricht Spannung - die anschließe­nde Podiumsdis­kussion mit Gästen aus Politik und Wirtschaft ebenso.

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Entholzer im Rosengarte­n, im Hintegrund die Altstadt der Hauptstadt Bern

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