Nach zwölf Tagen auf See: 98 Flüchtlinge von Küstenwache gerettet
Mittelmeer. Nach fast zwei Wochen auf hoher See sind knapp hundert Bootsflüchtlinge gerettet worden. Ein Patrouillenboot der italienischen Finanzpolizei entdeckte Schiff mit 98 Flüchtlingen an Bord vor der sizilianischen Küste und rettete die Menschen. Von den 35 Frauen an Bord waren drei schwanger. Die Flüchtlinge hatten zwölf Tage auf hoher See zugebracht. Die letzten beiden Tage trieb das altersschwache Schiff steuerlos auf dem Meer. Außerdem drang Wasser in den Schiffsbauch ein. Als die Menschen endlich gerettet wurden, waren sie völlig ausgehungert.
Auch die türkische Küstenwache rettete zahlreiche Migranten: Die durch den Notruf eines Flüchtlings alarmierten Behörden entdeckten nahe der Hafenstadt Mersin 171 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Behinderte, auf einem Fischkutter. Die völlig erschöpften und hungrigen Flüchtlinge wurden an Land gebracht und versorgt. Ein Türke und zwei Syrer wurden unter dem Verdacht des Menschenhandels festgenommen. Mersin gilt als Drehscheibe für Flüchtlinge aus dem nahen Bürgerkriegsland Syrien.
Knapp drei Wochen nach dem Kentern eines Flüchtlingsschiffes mit etwa 800 Menschen im Mittelmeer hat die italienische Marine wahrscheinlich das Wrack entdeckt: Nordöstlich der libyschen Küste in etwa 375 Meter Tiefe wurde ein blaues Schiff lokalisiert. Es könnte sich um das Boot handeln, das in der Nacht zum 19. April sank.
Die Initiative „Gegen Unrecht“will ein Zeichen gegen das Massensterben im Mittelmeer setzen: