Jobabbau bei Siemens: Österreich nicht betroffen
Technologie. Weitere 4500 Stellen fallen weg
Der deutsche TechnologieRiese Siemens (342.000 Mitarbeiter, 72 Milliarden Euro Umsatz) setzt seinen groß angelegten Umbau fort. Dazu werden weltweit weitere 4500 Arbeitsplätze gestrichen, davon 2200 in Deutschland. Mit Abschluss dieser „Strukturoptimierung“wird Siemens insgesamt 13.100 Stellen eingespart haben. Der Grund: Der Münchner Konzern kämpft mit einem schwierigen Marktumfeld vor allem im Stromerzeugungsgeschäft und mit einer Nachfrageflaute bei Gasturbinen. „Wir schauen uns in den einzelnen Geschäftssparten an, was wir verbessern können“, sagt Siemens-Konzernsprecher Michael Friedrich zum KURIER. „Im Bereich Power and Gas müssen wir die Investitionen hochfahren, um technologisch auf dem neuesten Stand zu bleiben.“Gerade in diesem Bereich, der sich um die Stromgewinnung aus fossilen Brennstoffen dreht, ist das Ergebnis um ein Drittel eingebrochen.
Laut Friedrich werde grundsätzlich geprüft, ob Bereiche mit mehreren Standorten konzernintern gebündelt werden können. Dazu zählen die Vertriebsnetze, der Fertigungsverbund, die Komponenten- und Monta- gewerke sowie die Standorte für Forschung und Entwicklung. In welchen Ländern die restlichen 2300 Jobs eingespart werden, ist offen.
Die IG Metall will Widerstand leisten. Reinhard Hahn, Mitarbeiter des IG-Metall–Vorstandes und Siemens-Aufsichtsrat, kündigte ein „Aktionskonzept“für die betroffenen Standorte an.
Schaltstelle Wien
Siemens Österreich dürfte diesmal glimpflich davon kommen. „Aus unserer Sicht sehen wir keine Auswirkungen auf Österreich“, sagt Siemens-Österreich-Sprecher Walter Sattlberger zum KURIER. Der Leitbetrieb beschäftigt in sechs Werken und acht Niederlassungen 10.400 Mitarbeiter. Allein im Transformatorenwerk im steirischen Weiz arbeiten 1200 Personen. Siemens Österreich setzte im Geschäftsjahr 2013/’14 (30. 9.) drei Milliarden Euro um. Aufträge im Wert von einer Milliarde Euro wurden an Lieferanten vergeben, darunter 6600 inländische Firmen. Siemens steuert von Wien aus auch die Geschäfte in 18 Ländern Zentralund Osteuropas. Die „Region CEE“erwirtschaftete zuletzt mit 18.900 Beschäftigten 4,6 Milliarden Euro.