Kinder mit offenen Armen empfangen Lernhaus.
Viele Prominente unterstützen die Initiative und rufen zu Spenden auf
Viele Kinder sitzen am Nachmittag alleine zu Hause und kommen am nächsten Tag ohne Hausübung in die Schule. Niemand ist für sie da. Mehr als 100 dieser Kinder werden jeden Tag in einem der KURIER-Lernhäuser erwartet. Freiwillige Helfer und professionelle Pädagogen unterstützen sie beim Lernen und verbringen mit ihnen die Freizeit sinnvoll.
Eine Investition, die sich doppelt rechnet. Zum einen persönlich: Wer eine Schule abschließt und einen Beruf erlernt, lebt selbstbestimmter und glücklicher. Zum anderen wirtschaftlich: Laut OECD kostet jeder Schulabbrecher den Staat rund 1,8 Mio. Euro.
Warum das Lernhaus eine so gute Sache ist, das haben wir Prominente aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Medien gefragt.
Etwa Heidi Schrodt von der Initiative Bildung Grenzenlos. Sie ist Ex-Direktorin und Autorin. In dem Buch „Migration und Schule“hat sie sich mit den Problemen von Zuwandererkindern auseinandergesetzt. Sie kommt zum Schluss: „Ohne Einrichtungen wie das Lernhaus und ohne ehrenamtliches Engagement würden noch viel mehr junge Menschen aus dem System fallen und zu Schulabbrechern werden. Hier erhalten Kinder Wertschätzung und Ressourcen, die sie sonst nicht so leicht bekommen. Generell fände ich es wünschenswert, wenn Schule sich mehr Institutionen und Vereinen öffnen würden – so wie ich das in London gesehen habe. Dort werden immer mehr Schulen zu sozialen Zentren.“
Markus Hengstschläger, Uniprofessor und Vorstand des Instituts für medizinische Genetik Medizinische Universität Wien, hat sich in dem Buch „Die Durchschnittsfalle“kritisch mit dem Schulsystem auseinandergesetzt, weil hier viele Talente verloren ge- hen: „Junge Menschen brauchen gezielte Unterstützung, Motivation und viel Lob auf dem Weg zu Ihren individuellen Stärken. Die Initiative der Lernhäuser ist deshalb so wichtig, weil sie sich jener annimmt, die diese Unterstützung sonst nicht im notwendigen Ausmaß bekommen würden. Das eröffnet diesen jungen Menschen eine echte Chance. Zusätzlich ist es auch im Eigeninteresse Österreichs, weil wir auf kein Talent verzichten können.“
Das weiß auch Erwin Hameseder, Obmann Raiffeisen-Holding Wien-NÖ: „Gut ausgebildete junge Frauen und Männer sind die unverzichtbare Basis für die gedeihliche Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich. Es ist daher wichtig, dass alle Kinder – auch jene aus sozial schwächeren Familien oder mit Migrationshintergrund – gleiche Bildungsbedingungen vorfinden. Die Stärkung der Berufschancen junger Menschen ist Raiffeisen ein großes Anliegen. Deshalb unterstützen wir aus voller Überzeugung die KURIER-Lernhäuser. Sie schließen eine Lücke, die Schulen aufgrund der oft zu knappen Ressourcen nicht füllen können.“
Dem aus China stammenden Haubenkoch Simon Xie Hong – bekannt als „Silent Cook“– gefällt vor allem die Art und Weise, wie in den Lernhäusern mit den Kindern umgegangen wird: „Da ich erst als Erwachsener nach Österreich gekommen bin, musste ich als Kind in einem anderen pädagogischen System lernen. Ich halte das Lernhaus deswegen für ein so großartiges Projekt, weil hier das Wissen in Kleingruppen spielerisch und kreativ vermittelt wird. Vor allem Kinder sollen Lernen nicht als Zwang erleben: Als Gesellschaft wünschen wir uns doch glückliche und keine gestressten Kinder.“
Der ehemaligen AHSLehrerin für Geografie und katholische Theologie, Wetter- Moderatorin Christa Kummer, ist die Bildung der Kinder ein besonderes Anliegen: „Ich unterstütze diese Initiative, weil Bildung die beste Chance auf ein besseres Leben bietet.“Auch Herbert Stein
hat Lehramt (Deutsch und Geschichte) studiert und unterstützt die Idee, benachteiligten Kindern bei den Hausübungen zu helfen und ruft deshalb zu Spenden für das Lernhaus auf. Denn: „Bildung ist ein Grundrecht, das keine Gesellschaft verwehren darf.“