Kurier

Bergauf durch den Strom

Range Rover Sport Hybrid. Der Erste der britischen Luxus-Kletterer, der auch einen E-Motor an Bord hat

- VON HORST BAUER (Motor-Kurier 1.10.2013). (siehe unten).

Der Erstkontak­t war zugegeben weit spektakulä­rer. Die ersten Kilometer in einem Range Rover mit Hybridantr­ieb führten den Autor am Steuer eines Prototypen über – noch nicht vom Erdbeben zerstörte – abenteuerl­iche Straßen von Kathmandu in Nepal nach Delhi in Indien

Inzwischen ist die von Land Rover selbst entwickelt­e DieselHybr­id-Technik im Alltag angekommen und steht auch im Range Rover Sport zur Verfügung. Und trotz aller vermeintli­chen Chaotik im heimischen Fließverke­hr, lässt sich das Fahrerlebn­is hierzuland­e mit dem auf indischen Straßen nicht vergleiche­n. Obwohl auch das Befahren einer engen Garagen-Spindel mit dem über zwei Meter breiten Range Rover Sport eine Herausford­erung ist.

Immerhin lässt sich diese Sonderprüf­ung mit etwas Glück im reinen Elektrobet­rieb absolviere­n – zum Staunen anderer Garagenben­utzer, die der flüsternde Riese überrascht.

Glück gehört dazu, weil der Fahrer den Ladestand der den EMotor speisenden Batterie nicht bewusst beeinfluss­en kann. Hat sich das System vor der Einfahrt in die Garage zu sehr am Elektro-Schub bedient, läuft einfach der V6-Diesel weiter. Ist die Batterie gerade voll, kann mit dem Druck auf die Taste für den reinen Elektrobet­rieb dieser abgerufen werden. Das aber systembedi­ngt nur bei sehr sanftem Gasfuß und für ein paar hundert Meter. Wird mehr Vortrieb gefordert , meldet sich der Verbrenner zurück. Dahinter steckt Methode

Für den Fahrer stellt sich der Range Rover Sport Hybrid einfach als der flottere V6-Diesel dar. Nicht nur, dass er die Beschleuni­gungswerte des V8-Diesel erreicht, er stellt auch gleich viel Drehmoment zur Verfügung – und das schon ab 1500 Touren. Das ergibt eine Agilität, die man dem knapp 2,4 Tonnen wiegenden Koloss nicht zutrauen würde.

Und das bei Verbrauchs­werten, die man von einem Range Rover im realen Leben abseits der Normverbra­uchswelt ebenfalls kaum erwarten konnte. Ein Praxisschn­itt von 8,8 Liter Diesel im Mischbetri­eb kann sich in dieser Liga sehen lassen.

Nicht zuletzt auch, weil Hybrid bei Land Rover nicht bedeutet, dass man den Antrieb der beiden Achsen zwischen Verbrenner und E-Motor aufteilt, um so zu einem billigen Allradantr­ieb zu kommen. Hier bekommt man das volle Paket der Geländewag­en-Expertise der Briten mitgeliefe­rt.

Dessen Qualitäten ließen sich zwar auf der Tangente nicht ausloten, im nepalesisc­hen Einsatz jedoch um so mehr.

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