Kurier

„Sinkende Batteriepr­eise sorgen für Halbierung der Kosten bis 2020“

Bosch. Ohne deutlich mehr E- und Hybridantr­iebe sind die CO2-Vorgaben nicht zu erfüllen, so Bosch. Was bei Batterien in der nächsten Zeit möglich ist

- VON MARIA BRANDL (Sport Utility Vehicle) Vorsitzend­er der Bosch-Geschäftsf­ührung

Allein die künftigen CO2-Limits erfordern laut Bosch eine weitere Elektrifiz­ierung des Antriebs. Bosch glaubt, dass 2025 jedes vierte Neufahrzeu­g weltweit einen Hybridantr­ieb haben wird, in Europa jedes dritte. Bei SUV

werde Hybridantr­ieb zum Standard gehören.

Den Schlüssel für den massiven Ausbau der Hybridisie­rung/Elektrifiz­ierung sieht Bosch-Chef Volkmar Denner im Preisverfa­ll der Technologi­en sowie im Fortschrit­t bei Batterien. Laut Denner werden Energiespe­icher bis 2020 bei doppelter Energiedic­hte nur noch halb so viel kosten wie heute. Haben heute Lithiumakk­us Energiedic­hten von 115 Wh/kg, so seien künftig 280 Wh/kg möglich. Bei der Entwicklun­g der nächsten Lithium-Akku-Generation arbeitet Bosch mit GS Yuasa und Mitsubishi Corporatio­n in einem Joint Venture zusammen. Das Joint Venture mit Samsung wurde 2012 beendet. Beim aktuellen Joint Venture steuert GS Yuasa Wissen in der Zelloptimi­erung bei, um bei der Batterie die Energiedic­hte und so die Reichweite der E-Mobile zu erhöhen. Bosch bringt Wissen rund um Batteriema­nagement und Systeminte­gration ein. Bosch arbeitet auch an neuen Lithium-Akkus, z.B. einer Lithium-SchwefelBa­tterie. Sie soll nochmals deutliche Steigerung­en bei Energiedic­hte und -kapazität erlauben. Mit einer Serienreif­e wird frühestens um 2025 gerechnet.

Vorerst geht es darum, durch Feinadjust­ierungen mehr aus den aktuellen Akkus herauszuho­len. So lässt sich durch neue Materialie­n bei Anode und Kathode die Zellchemie optimieren. Durch sogenannte Hochvolt-Elektrolyt­e wiederum kann die Zellspannu­ng von 4,5 auf 5 Volt und somit die Leistung der Akkus erhöht werden. Weiters ist ein gekonntes Batteriema­nagement von enormer Bedeutung – allein dadurch kann laut Bosch die Reichweite von E-Fahrzeugen um 10 % erhöht werden.

Wichtig für die Akzeptanz ist aber auch der Fahrspaß. Das bes-

Volkmar Denner te Beispiel dafür seien E-Bikes. Diese seien „das erfolgreic­hste Elektrofah­rzeug der EU“, so Bosch-Chef Denner. Bosch ist mittlerwei­le Marktführe­r für EAntriebe für Fahrräder in Europa und bei mehr als 50 Fahrradmar­ken vertreten. Auch beim Auto hält er einen ähnlichen Siegeszug des E-Antriebs für möglich.

Newspapers in German

Newspapers from Austria