Kurier

Wie viel Mobilität in 1 kg Brot steckt

Ökologisch­er Fußabdruck. Ein neues Center in Windhaag, OÖ, liefert tiefe Einblicke

- – M. BRANDL

Das frühere „Mühlviertl­er Waldhaus“wurde vor Kurzem zum „Green Belt Center“. Der Name orientiert sich am „Grünen Band Europas“, wie der frühere 12.500 km lange Todesstrei­fen entlang der Grenzen zwischen Ost und West genannt wird. Die Region rund um Windhaag ist Teil des Grünen Bandes, das sich zum größten Naturschut­zprojekt Europas entwickelt hat. Mit von der Partie ist die angrenzend­e Region in Tschechien. Die Neugestalt­ung (unter Christoph Lettner) wurde auch dafür genutzt, den ökologisch­en Fußabdruck von uns zu veranschau­lichen. – Mobilitäts­vermögen So wird im Erdgeschoß (Idee Alfred Klepatsch) erklärt, was 1 kg Brot mit Mobilitäts­verhalten zu tun hat:

1 kg Brot = 8500 kJ = 2,4 kWh. Das entspricht ca. 1/4 l Sprit. Damit kann man

mit einem Auto (mit 7 l/100 km) 3,6 km zurücklege­n oder

8 h zu Fuß gehen (insgesamt 32 bis 40 km) oder

8 h mit dem Rad fahren (insgesamt 96 km pro Tag). – Erdölabhän­gigkeit Im 2. Stock wird die Effizienz moderner Agrartechn­ik hinterfrag­t (Kurator Christoph Benedikter). Dank genauer Aufzeichnu­ngen eines Be- amten um 1830 sind Vergleiche über Aufwand und Ertrag in der Landwirtsc­haft im Vergleich von 1830 zu heute möglich. Da zeigt sich, dass sich zwar der Ertrag im Vergleich zu 1830 z. B. beim Korn um 530 % erhöht hat (in Megajoule/m2/Jahr), jedoch der nötige Input in Megajoule als Dünger geradezu explodiert ist und nur mit Kunstdünge­r auf Erdölbasis möglich ist. 1830 dagegen konnte durch Düngen nur so viel Stickstoff in den Boden eingebrach­t werden (19 kg/ha), wie vorher durch Ernten entzogen wurde.

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