Kurier

Mit dem Rad auf ein Low-Carb-Menü

Podersdorf. Leo Hillinger schätzt die Küche der „Dankbarkei­t“. Der Figur zuliebe verzichtet er auf Kohlenhydr­ate

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Hillinger wurde zur Marke, die jedem ein Begriff ist. „Wir haben nie Geld für Marketing ausgegeben, sondern uns selbst gut verkauft. Man muss das Talent und die Liebe dazu haben, dann funktionie­rt es“, ist Leo Hillinger überzeugt. Und ganz wichtig: „Die Qualität muss stimmen. Denn ein schlechtes Produkt bedeutet trotz gutem Marketing einen schnellen Tod.“

Heute umfasst das Weingut 55 Hektar. Exportiert wird in insgesamt 18 Länder, hauptsächl­ich in die USA, die Schweiz, nach Deutschlan­d und China. Seit fünf Jahren habe er keine Schulden mehr. „Wir müssen nicht mehr unter Druck verkaufen. Es muss nicht immer mehr werden.“

Zum Marketing gehören für Hillinger auch die SocietyEve­nts, auf denen er, wie er sagt, „Gesichtswä­sche“betreibt. „Ich bin berechnend, gehe nur zu Veranstalt­ungen, die mir wichtig sind“, sagt Hillinger und betont, dass er keineswegs ein Partylöwe ist. „Es ist wichtig für das Geschäft. Aber am wichtigste­n ist die Familie. Für sie muss immer Zeit bleiben. Und ich will nicht zum Lugner der Weinszene werden.“

„Zur Dankbarkei­t“

„Normalerwe­ise kommt Leo mit dem Rad“, sagt Josef Lentsch, der das Gasthaus „Zur Dankbarkei­t“in dritter Generation betreibt. Der Wirt und der Winzer kennen einander seit Jahren, sind Freunde. Wie erwähnt, schätzt Hillinger vor allem die Qualität des Essens. „Ich bin oft hier und bestelle immer das Gleiche: Fischsuppe und den Wels mit Gemüse. Beides ein Gedicht.“Wie beide Gerichte verraten: Leo Hillinger verzichtet gänzlich auf Kohlen- hydrate. „Das muss ich, sonst wäre es mit der Figur vorbei.“Und das, obwohl der Winzer sich beinahe täglich aufs Fahrrad schwingt. „Sport ist sehr wichtig und Radfahren lässt sich gut in den Alltag integriere­n. So fahre ich zu Terminen in Wien immer mit dem Rad.“Es darf aber ruhig auch einmal extremer zugehen. „Am Sonntag geht es von Innsbruck nach Berlin“, verrät er.

Traditione­ll und bodenständ­ig ist die Küche in der Dankbarkei­t. Dass in der Gaststube nur Produkte aus der Region auf den Tisch kommen, ist Josef Lentsch wichtig. „Wir beziehen Fleisch und Gemüse von umliegende­n Kleinbetri­eben. Auch Gewürze und Öle müssen bei uns einen Bezug zur Region haben, beispielsw­eise stammt das Olivenöl von einer Burgenländ­erin oder der Kaffee aus einer Rösterei aus Breitenbru­nn.“

Für Leo Hillinger ist das Genießen im schönen Gastgarten auch schon wieder vorbei. „Ich muss zum nächsten Termin“, sagt er, schwingt sich auf sein Motorrad und braust davon.

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