Alles neu macht der Juli für die Austria
Sonntagskick. Die Wiener gastieren in der ersten Runde bei Europacup-Starter Wolfsberg
„Gratulation an den WAC. Zum Aufstieg in die nächste Europacup-Runde und dem Duell mit Borussia Dortmund.“Das soll’s dann auch schon gewesen sein mit den netten Worten der Austria, denn böse Taten sollen folgen. Die Wiener erdreisten sich gar, zum Anpfiff der Bundesliga den Wolfsbergern im Lavanttal gleich drei Punkte wegnehmen zu wollen.
Um eben diesen wichtigen guten Start hinzulegen, den die Mannschaft, das Trainerteam und die Klubführung nach der missratenen vergangenen Saison so dringend nötig haben. Fürs Gemüt eben. „Endlich geht es los“– Trainer Thorsten Fink freut sich, dass der Theorie der letzten Wochen nun die Praxis in der Liga folgt. Nervosität verspürt der Routinier sehr wohl: „Es ist eine positive Spannung. Das ist auch nötig, denn sonst müsste ich mit diesem Job gleich auf hören.“
Hohe Frequenz
Viel hat sich getan bei der Austria im Sommer, es herrschte reges Kommen und Gehen im Kader. Zehn neue Gesichter erblickt man in der Kabine, 14 Veilchen blühen nicht mehr in Favoriten. Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt: „In den letzten Monate war einiges los. Das Spiel gegen den WAC kommt fast etwas zu früh für uns.“
Soll heißen, dass manche Neuzugänge noch gar nicht integriert sein können, was Fink bestätigt: „Wir sind dort, wo wir sein sollen. Aber es dauert rund drei Monate, bis Automatismen wirklich greifen.“Dennoch wurden in der Vorbereitung einige Punkte seiner Philosophie schon umgesetzt: „Das Agieren im Ballbesitz, die Spielverlagerung, das Pressing und das Spiel in die Tiefe haben schon ganz gut funktioniert.“
Gut möglich, dass Fink gleich fünf Neuzugänge von Beginn an ins Spiel schickt: Almer ist im Tor gesetzt, Windbichler und Martschinko sind in der Abwehr wahrscheinliche Varianten. Vuko- jevic dürfte neben Holzhauser das zentrale Mittelfeld dirigieren, Offensivmann Kayode soll auf der linken Flanke wirbeln.
In Wolfsberg hat sich die Austria zumeist schwer getan. Eine gute Erinnerung haben die Wiener aber doch an das Lavanttal, wo sie sich in der vergangenen Saison im Cup-Halbfinale mit Interimstrainer Andreas Ogris durchgesetzt hatten.
Vorfreuden
Bei den Wolfsbergern schlagen gar zwei Herzen in nur einer Brust: Einerseits möchte man der Austria heute ein Bein stellen, auf der anderen Seite hat sich das bevorste- hende Europacup-Spiel gegen Dortmund schon in den Hinterköpfen der Spieler eingenistet. Das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der Europa League des WAC am 30. Juli im WörtherseeStadion ist praktisch ausverkauft. Der freie Verkauf mit 12.000 Tickets für die Heim- sektoren begann am Samstag um 0 Uhr, am späten Vormittag waren die Karten weg. Im Gästesektor der Dortmunder sind aber noch vereinzelt Tickets verfügbar. Dortmund ist jedenfalls bereit: Im letzten Test wurde Juventus Turin am Samstag 2:0 geschlagen.