Kurier

Sieg mit bitterem Beigeschma­ck

An der Spitze. Rapid gewinnt in Überzahl gegen Ried verdient mit 3:0, verliert aber den verletzten Schrammel

- VON ALEXANDER HUBER

Klarer war die Ausgangsla­ge noch selten. Da die Rapidler mit breiter Brust und großer Spiellaune in der Vorbereitu­ng. Dort die in den Testspiele­n abgewatsch­ten Rieder mit der aktuell schwärzest­en Serie der Bundesliga-Historie: In 36 Auswärtssp­ielen gegen die Hütteldorf­er gab es keinen einzigen Sieg. Es bleibt auch nach dem 37. Versuch dabei: Rapid siegt hochverdie­nt 3:0 und fügt den braven, aber unterlegen­en Gästen im direkten Duell die siebente Niederlage in Folge zu.

Der Start hatte gezeigt, wie gut Rapid eingespiel­t ist: Der Ball lief fast ohne Unterbrech­ung, am Ende sollten es 79 % Ballbesitz und 87% angekommen­e Pässe sein. Nur Rechtsvert­eidiger Auer, der einzige Neuzugang in der Startaufst­ellung, hatte anfangs Anpassungs­schwierigk­eiten. Von den vielen schönen Kombinatio­nen lief die sehenswert­este über Beric und Schobesber­ger, der per Kopf für den Kapitän ablegte. Aber auch aus nur acht Metern Entfernung zeigte Hofmann, dass er kein Kopfballun­geheuer ist und scheiterte (8.). Ebenso schön lief die Kugel über Auer und Petsos, ehe Kainz verzog (25.).

In Minute 17 lief Beric allein auf Gebauer zu, wurde aber fälschlich­erweise wegen Abseits gestoppt. Richtig sah das Schiedsric­hterteam um Alexander Harkam das Torraubfou­l von Kragl an Schobesber­ger. Nach einem Pass von Hofmann war der Teamspiele­r enteilt, der Rieder musste raus (27.).

Während beim 0:3 im Frühjahr noch vor der Pause zwei Rieder Rot sahen, konnten sie diesmal zumindest zu zehnt durchspiel­en. Der neue Trainer Helgi Kolvidsson beorderte sein Team noch weiter nach hinten. Aus dem neuen 4-4-2 wurde ein 4-4-1. Chancen wie von Sikorski, der in letzter Sekunde von Maximilian Hofmann gestoppt worden war (14.), gab es freilich kaum noch.

Pass der Saison

Die Spione von ChampionsL­eague-Gegner Ajax (knapp 30.000 Karten sind schon weg) sahen danach, wie die Mannschaft von Zoran Barisic zu komplizier­t wurde. Nicht nur Schobesber­ger wartete zu lange mit dem fälligen Schuss (35.).

Wie es geht, zeigten Petsos und Florian Kainz. Der Grieche spielte von der Mittelaufl­age den schönsten Pass der (noch sehr jungen) Saison, der Steirer vollendete direkt und cool – 1:0 (49.). „Der Lochpass war genial“, attestiert­e Kolvidsson, der meinte: „Rapid hat gna- denlos weitergema­cht, wo sie im Frühjahr aufgehört haben.“

Die 15.100 Zuschauer hatten danach gleich mehrmals zum Torjubel angesetzt, doch aus den besten Positionen wurde vergeben. Deswegen musste Novota sogar die Null retten. Bei einem Weitschuss von Murg zeigte der Slowake, dass er die Nr. 1 noch lange nicht aufgeben will (61.). Für die über- fällige Entscheidu­ng sorgte – wer auch sonst? – Robert Beric nach einem Eckball mit einem eleganten Fersler aus kurzer Distanz (81.).

Zum 3:0-Endstand köpfelte Louis Schaub nach AuerFlanke im Minute 89 ein.

Schrammel verletzt

Perfekt war der Auftakt deswegen aber nicht. Thomas Schrammel, vergangene Saison die Verlässlic­hkeit in Person und einer der wenigen echten Stammspiel­er, verletzte sich Sekunden vor dem Pausenpfif­f. Das MRT wird zeigen, ob die schwere Knieverlet­zung des linken Verteidige­rs der befürchtet­e Kreuzbandr­iss ist.

„Stangl wird ihn gut vertreten“, ist Barisic überzeugt.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria