Kurier

Schnelle Sohlen und alpine Wellness

Zell am See-Kaprun. Mit Women’s Trail und Stand-up-Paddling-Yoga setzt die Region auf Fitness speziell für Frauen

- VON NATASCHA MARAKOVITS

Jetzt geht es gleich einmal steil bergauf. Dafür werden wir bald mit einer wunderschö­nen Aussicht auf den Zeller See belohnt“, sagt Christian Pfeffer und schaltet quasi als Startschus­s seine GPS-Uhr ein. Streckenbe­sichtigung für den Viking Women’s Trail – ein Laufevent, das vom 18. bis 20. September stattfinde­t – steht an diesem Vormittag auf dem Programm. Konkret geht es um den zweiten von drei Bewerben – der „Woly Sport Challenge“– die mit insgesamt 18 Kilometern und rund 700 Höhenmeter­n so manche Läuferin im Herbst an ihre Grenzen bringen wird.

Christian hat nicht zu viel versproche­n. Die Berge und ein glitzernde­r See in der Sommersonn­e lassen einen die schweißtre­ibenden Anstiege schnell vergessen. Kurzer Fotostopp und weiter geht’s über einzigarti­ge Trails rund um den Zeller See.

Knapp 2,5 Stunden und viele Schnappsch­üsse später sind wir wieder am Ausgangspu­nkt in Zell am See angelangt. „In zwei Stunden sollte es für eine Durchschni­ttsläuferi­n machbar sein. Die ersten werden sicherlich viel schneller sein“, ist Christian Pfeffer überzeugt. Neben der 18-Kilometer-Strecke können Läuferinne­n noch zwischen zwei weiteren Bewerben wählen: Fünf Kilometer mit 120 Höhenmeter­n stehen am ersten Tag auf dem Programm , ein Bergsprint von zehn Kilometer mit 1300 Höhenmeter­n bildet am 20. September den Abschluss.

Im Package mit dabei erwartet die Teilnehmer­innen nach den Strapazen ein Wellnesspr­ogramm mit Yoga, Massagen und Ladys-Dinner.

Im Gleichgewi­cht

„Es ist leichter, als es aussieht und keine Angst, wir starten nicht gleich mit den schwierigs­ten Asanas“, sagt Margit Trebuch bei der Begrüßung zum StandUp-Paddling -Yoga im Windsurfce­nter Zell am See. Betreiber Heinz Seidl erklärt noch kurz, worauf zu achten ist, danach geht es auch schon raus auf den See. Die Unsicherhe­it auf dem wackeligen Stand-up-PaddlingBo­ard weicht schnell dem Spaß, den die Trendsport­art auf dem kristallkl­aren Zeller See zu bieten hat. Eineinhalb Stunden dauert die Yoga-Einheit, bei der die Teilnehmer­innen Stress abbauen, entspannen und neue Energien im Körper wecken sollen. „Durch das Training auf dem Board kommt dem Gleichgewi­cht ein ganz besonderer Stellenwer­t zu“, sagt Trainerin Trebuch.

Mit Lamas auf die Alm

Was wäre ein Urlaub in den Bergen ohne eine Wanderung. Also Laufschuhe oder Bikini gegen Wanderstie­fel getauscht und schon kann es los gehen auf den „Alexander-Enzinger-Weg“.

Burgi Englacher kennt den beeindruck­enden Höhenweg wie ihre Westentasc­he. „Bei Schönwette­r bieten sich einzigarti­ge Panoramabl­icke bis zum Maiskogel“, sagt die Wanderführ­erin, die eine Liebe zu besonderen Tieren hegt. Denn neben normalen Touren bietet sie auch Wanderunge­n mit Lamas und Alpakas an. „Die Tiere sind Balsam für die Seele, eine wahre Antistress­kur“, ist sie überzeugt.

Wer einmal ein echtes AlmUrgeste­in hautnah erleben möchte, ist bei Anton Aberger – genannt „Schafe Toni“– auf der Fürthermoa­ralm, unterhalb des Mooserbode­n-Stausees in Kaprun genau richtig. Hüttenwirt Toni unterhält seine Gäste gerne mit Geschichte­n aus seinem 50-jährigen Almleben und tischt dazu Speis und Trank aus eigener Produktion auf.

Dabei schweift sein Blick immer wieder über die steilen Hänge ringsum. Seit einem halben Jahrhunder­t ist er mit Moped, Hund und Hirtenstoc­k Wächter über Hunderte Tiere. „Dort oben sind meine Sommergäst­e, rund 800 Schafe aus Kärnten, Salzburg und Bayern. Die Bauern übergeben ihre Tiere in meine Obhut und ich trage den Sommer über die Verantwort­ung“, erzählt er. Über seine intensiven Erfahrunge­n hat er das Buch „So vü Leben“geschriebe­n. „Es ist nicht immer leicht“, sagt er. Aber ans Auf hören denke er noch lange nicht.

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