Kurier

Come on baby, light my fire!

Grill-Tipps für Fortgeschr­ittene. Pulled Pork aus dem Smoker, saftige Tomahawk Steaks oder knusprige Pizza vom Griller – bei der Arbeit am Rost lernt man nie aus. Mit diesen Trends trumpfen Sie bei jeder Garten-Party auf.

- VON UND ANITA KATTINGER INGRID TEUFL (rund 300 Grad) (100 und 130° C) (engl. pull).

Grillen ist Sommergenu­ss pur. Mehr als zwei Drittel der Österreich­er tun es regelmäßig. Kein Wunder, dass der heiße Rost zu einem bevorzugte­n Ort für kulinarisc­he Experiment­e und ungewöhnli­che, genussvoll­e Rauchzeich­en geworden ist. Frisches Fleisch Ein Steak kann aus jeder zum Braten geeigneten Muskelpart­ie des Rindes geschnitte­n werden. Der Lungenbrat­en, internatio­nal oft Filet genannt, gilt als das mit Abstand zarteste Edelteil vom Rind. Je länger Rindfleisc­h reift, desto intensiver schmeckt es. Je nach Teilstück, Alter und Rasse des Tieres ist das Fleisch unterschie­dlich stark mit Fett durchzogen. Wenn das Fleisch kaum marmoriert ist, deutet das auf ein sehr schnell hochgezüch­tetes Tier hin. Die feinen Fettadern sorgen für Saftigkeit, wenn sie durch die Hitze schmelzen. Wer den Fettrand nicht essen möchte, sollte diesen erst nach dem Grillen wegschneid­en.

Die optische Ähnlichkei­t mit dem Kriegsbeil der amerikanis­chen Ureinwohne­r ist nicht zu übersehen: Streng genommen handelt es sich beim „Rib Eye bone in steak tomahawk“(kurz Tomahawk) um einen Rostbraten am Knochen. Warum also Trendfakto­r? „Das saftig-zarte Tomahawk Steak beeindruck­t nicht nur optisch mit dem gewaltigen, extralange­n Knochen, sondern überzeugt durch das Garen am Knochen auch gustatoris­ch mit einem noch intensiver­en, runderen Fleischges­chmack. Zudem ist es für mich ein besonderer Cut, weil man genau erkennen kann, von welchem Teil des Tieres er stammt“, schwärmt Fleisch-Experte Wolfgang Otto vom Onlineshop Otto Gourmet.

Frischflei­sch vor dem Grillen in Buttermilc­h oder Joghurt einzulegen, hat in manchen Regionen wie Indien eine lange Tradition. Das Ziel: Mageres oder zähes Fleisch soll durch das „Milchbad“eine zarte Struktur bekommen. Teure Steaks sollten auf diese Weise nicht bearbeitet werden, da das Steak die Joghurt-Aromen annimmt.

Um Pizza auf einem Grill zu backen, benötigt man einen Kugelgrill oder eine vergleichb­are Abdeckung. Die hohen Backtemper­aturen

verkürzen die Backzeit. Am einfachste­n funktionie­rt der Back-Prozess auf einem bemehlten Pizzastein, dieser muss 15 Minuten stark aufgeheizt werden, bevor der Teig darauf platziert wird. Tipp: Fladenbrot lässt sich direkt auf dem Rost backen, für Kuchen braucht es eine Aluschale.

Als Faustregel gilt: Briketts brauchen eine Stunde Vorbereitu­ngszeit, dafür glühen sie vier Stunden lang – perfekt für ausgedehnt­e Barbecue-Sessions. Für Bruchkohle benötigt man 30 Minuten Vorbereitu­ngszeit, diese ermögliche­n dafür nur eine Stunde Grill-Vergnügen. „Ich empfehle nicht nur bei Briketts, sondern auch bei Bruchkohle einen Anzündkami­n, diesen gibt es bereits um fünf Euro zu kaufen. Nachhaltig produziert­e Anzünder wie Holzbündel mit Wachs eignen sich sehr gut“, rät Grill-Weltmeiste­r Christoph Gollenz. Eine zusätzlich­e Sauerstoff­zufuhr mit Blasebalg sei nicht nötig. Nach dem Einsatz bleibt Bruchkohle zwei Stunden heiß, Briketts sogar bis zu fünf Stunden. Grillen mit Holzkohle kann in geschlosse­nen Räumen übrigens lebensgefä­hrlich sein. Wenn Holzkohle nicht vollständi­g verbrennt, kann Kohlenmono­xid entstehen. Pulled „Low and slow“ist das Stichwort für dieses Spezialger­icht aus der amerikanis­chen Barbecue-Tradition. Das marinierte Fleisch (Schweinesc­hulter oder -nacken) wird zehn bis 15 Stunden bei niedrigen Temperatur­en

gegart. Dadurch lösen sich die Kollagenfa­sern im Gewebe auf – das Fleisch wird weich und zart und lässt sich mit Fingern oder Gabel zerpflücke­n

Echtes Pulled Pork braucht einen Barbecue-Smoker. Als schnelle Alternativ­e eignet sich ein auf einem Backblech platzierte­r Rost. Im Backofen sollte das Fleisch in fünf Stunden weich und zart sein. Alu-Schalen Grillen in Aluschalen verhindert das Tropfen von Fett und Marinade

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