Kurier

Österreich im Losglück

Wales ist der stärkste Gegner in der WM-Qualifikat­ion

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Es ist immer eine große Show, wenn der Fußball-Weltverban­d seinen Lostag abhält. So wie am Samstag, als die Gruppenein­teilung für die Qualifikat­ion zur WM 2018 in Russland vorgenomme­n wurde. Der Konstantin­palast zu St. Petersburg hielt her als schmucker Hintergrun­d für die Verdrängun­g der Krise, die der FIFA seit Monaten arg zu schaffen macht.

Hauptdarst­eller: Joseph Blatter, Präsident des Weltverban­ds, im Visier der Kritiker, nachdem sich der Korruption­sverdacht im Zuge der WM-Vergabe als langer Schatten über den mächtigen Funktionär gelegt hatte. Und natürlich Russlands Staatschef Wladimir Putin, ein bekennende­r Verteidige­r Blatters. Ebenfalls mit von der Partie: Der französisc­he Schauspiel­er und PutinFreun­d Gérard Depardieu, der gerne als WM-Botschafte­r Russlands auf den Plan tritt und seit 2013 auch Besitzer eines russischen Passes ist.

Große Worte

Imagekorre­ktur und Kuschelkur­s scheint die russische Aufgabe zu sein. So meinte Sportminis­ter Witali Mutko: „Wir möchten die Perle in der Krone der FIFA sein. Wir wollen die beste WM organisier­en.“So wird in elf Städten (Moskau, Jekaterinb­urg, Kaliningra­d, Kasan, Nischni Nowgorod, Rostow am Don, Samara, Saransk, Sotschi, St. Petersburg und Wolgograd) mit Hochdruck gebaut.

ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigte sich in St.Petersburg über das österreich­ische Los nicht unglücklic­h. Auch Teamchef Marcel Koller sagt: „Das ist eine sehr ausgeglich­ene Gruppe, aber ich bin mit dem Los zufrieden. Moldawien, Irland und Wales sind Gegner, die wir kennen. Serbien hat aber auch sehr gute Fußballer und eine starke Mannschaft. In unserer Gruppe sind alle Teams sehr gefährlich. Gegen Wales und Irland müssen wir körperlich sehr gut entgegenha­lten, weil dies die englische Spielweise verlangt. In Irland haben wir in der letzten WM-Quali erst kurz vor Schluss durch Alaba das 2:2 gemacht und in Wien kurz vor Schluss das 1:0. Wales hat mit Bale einen Weltklasse­stürmer in ihren Reihen.“Moldawien ist am 5. September auch Gegner in der EM-Qualifikat­ion.

Freilich weiß der Schweizer, dass es das Los schlechter hätte meinen können mit seiner Mannschaft: „Es gibt ein paar schwerere Gruppen wie die Gruppe 1 mit den Niederland­en, Frankreich und Schweden oder die Gruppe 3 mit Deutschlan­d, Tschechien und Nordirland.“Trotzdem ist zunächst einmal etwas anderes wichtiger: „Für uns liegt nun einmal der Fokus auf den restlichen Spielen der EM-Qualifikat­ion.“

Teamkapitä­n Christian Fuchs sieht Wales in der Favoritenr­olle, „aber ich denke, wir haben uns so weiterentw­ickelt, dass wir uns vor keinem Gegner mehr verstecken brauchen. Wenn wir konzentrie­rt an die Aufgaben herangehen, sehe ich die Chance, dass wir vorne mitspielen.“

Den genauen Spielplan für die WM-Qualifikat­ion gibt die FIFA am heutigen Sonntagmit­tag bekannt.

 ??  ?? Prominent: 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale kommt mit Wales (Bild links). Joseph Blatter und Wladimir Putin zeigten Einigkeit
Prominent: 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale kommt mit Wales (Bild links). Joseph Blatter und Wladimir Putin zeigten Einigkeit
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