Milch- und Schweinepreis auf Talfahrt
Überangebot. Nicht nur die Trockenheit macht Österreichs Landwirten zu schaffen: Auch die schwierigen Absatzmärkte und niedrigen Preise bereiten Probleme. So hat Russland jüngst seine Importverbote für einige EU-Lebensmittel bis Juli 2016 verlängert. „Das trifft vor allem die Produzenten von Milch und Käse, Fleisch und Fleischwaren sowie Obst und Gemüse hart“, sagt AMA-MarketingChef Michael Blass zum KURIER: In einigen Details habe Moskau die Gegensanktionen sogar verschärft. Am Dienstag kündigte Vize-Premier Arkadi Dworkowitsch an, die Einfuhrverbote auf zusätzliche Länder auszuweiten, die die EU-Sanktionen unterstützen.
Anlaufprobleme
Schon jetzt sorgen die Exportausfälle für ein Gedränge auf den EU-Märkten und in Drittstaaten – und damit für einen Verfall der Preise. Besonders bei Schweinen und Milch sei vorerst noch kein Ende der Talfahrt abzusehen, befürchtet Blass.
Neue Märkte wie die USA oder Asien zu beackern erweist sich als schwierig. Für Produkte mit geringem Verarbeitungsgrad sei das „kein Spaziergang“, sagt Blass. Dabei sind nämlich strenge veterinärbehördliche und pflanzengesundheitliche Auflagen einzuhalten. Mit Käse gebe es in den USA „rudimentäre“Erfolge, viel besser lief es 2014 in Deutschland: 13 Prozent Exportplus. Der Markt sei aber sehr umkämpft, die Preise tief – und die Gewinne entsprechend kleiner.