Kurier

Die Österreich-Tour wird zur Tortur

Race Around Austria. Christoph Strasser hat vor der Titelverte­idigung Respekt vor der Hitze

- – MELANIE RAIDL

2200 Kilometer, 30.000 Höhenmeter, acht Bundesländ­er. Die Zeit beginnt am Start zu laufen und bleibt erst im Ziel stehen. Es gibt keine Etappen. Wer zu viele Pausen macht, wird keine Chance auf den Sieg haben.

Die Veranstalt­er nennen das Race Around Austria „das härteste Radrennen Europas“. Das am Mittwoch beginnende Rennen umfasst drei verschiede­ne Streckenlä­ngen: Das Extreme Race Around Austria durch acht Bundesländ­er, das Race Around Austria 1500 und das Team Race Around Austria. Gestartet werden alle Bewerbe am Mittwoch um 9.30 Uhr in St. Georgen am Attergau.

Von den 200 angemeldet­en Athleten trauen sich 25 das Extreme Race Around Austria alleine zu, beim Mannschaft­sbewerb treten Zweier- oder Vierer-Teams an. Das über fünf Tage andauernde Rennen soll aber nicht zum Überlebens­kampf werden. Pro Athlet unterstütz­en mindestens drei Betreuer mit Autos oder Wohnmobile­n dessen Wettkampf. Geschlafen wird aber meist nicht länger als 15 bis 20 Minuten, um nicht verwirrt aus einer Tiefschlaf­phase aufzuwache­n. Schließlic­h kostet jede Schlaf-, Versorgung­s- oder Notdurft-Pause Zeit.

Profi-Radler schaffen zirka 1000 Kilometer ohne Zwi- schenstopp­s. Insgesamt brauchen sie nur rund vier Stunden für ihre Pausen.

Der Titelverte­idiger

Christoph Strasser, steirische­r Extremspor­tler, hat 2014 nach drei Tagen, 15 Stunden und 24 Minuten mit nur 50 Minuten Schlafzeit gewonnen. Dadurch qualifizie­rte er sich auch für das berühmte Race Across America 2015, musste dort jedoch aufgrund eines Lungeninfe­ktes aufgeben.

„Ich habe richtig lange daran geknabbert, dass ich das Rennen beenden musste. Aber schlussend­lich muss man das abhaken und nach vorne schauen. Daher ist mein Ziel ein erfolgreic­hes Finish beim Race Around Austria.“Planbar sei der Erfolg aber nicht: „Bei einem Extremrenn­en kann alles passieren. Jetzt heißt es: gesund bleiben“, sagte Strasser.

In Form

Seine Vorbereitu­ngen für das Race Around Austria absolviert­e er bei den Ötztaler Radsportwo­chen. „Insgesamt bin ich in zwölf Tagen 60 Stunden auf dem Rad gesessen und habe 30.000 Höhenmeter bewältigt.“Seine Form sollte also passen.

Normalerwe­ise trainieren profession­elle Athleten die letzten Wochen vor dem Rennen nicht mehr als drei bis vier Stunden pro Tag, mit Ruhetagen dazwischen.

Dieses Jahr haben die Fahrer einen weiteren großen Gegner auf der Strecke: die starke Hitze. „Ich habe absoluten Respekt vor den ho- hen Temperatur­en. Ich werde meine Schlafpaus­en daher spontan einlegen“, sagt Strasser, der eine Überhitzun­g mit allen Mitteln vermeiden will.

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