Kurier

Acht Einsätze in nur einem Monat als Herausford­erung

- – PIA SEISER

Nachgefrag­t. Acht Einsätze in einem Monat: Die Feuerwehr Saubersdor­f im Bezirk Neunkirche­n (NÖ) ist derzeit im Dauereinsa­tz. Grund sind Phosphorpa­tronen im Föhrenwald, die von einem Munitionsl­ager aus dem 2. Weltkrieg stammen. Die Phosphorsp­itzen rosten durch, der Phosphor beginnt bei der Berührung mit Sauerstoff zu brennen. Das Ganze wird durch die herrschend­e enorme Trockenhei­t begünstigt. So haben die Feuerwehrl­eute vergangene­s Monat sogar zwei Mal täglich ausrücken müssen. Der KURIER sprach mit Vize-Kommandant Gerhard Leitner über diesen Dauereinsa­tz. KURIER: Wie geht die Feuerwehr mit dieser extremen Situation um? Gerhard Leitner: Wir haben die Alarmstufe erhöht. Jetzt wird automatisc­h der gesamte Unterabsch­nitt St. Egyden mit alarmiert, damit wir nicht zuwarten müssen und wertvolle Zeit verlieren. Wenn wir alarmiert werden, fahren alle aus, die Zeit haben und gerade zu Hause sind. Wenn nur zwei Leute da sind, fahren eben nur zwei. Gerade in der Urlaubszei­t ist das ein Problem. In letzter Zeit sind wir meistens drei bis fünf Leute. Haben Sie Probleme mit Freistellu­ngen von der Arbeit?

Das ist sicher in gewisser Weise ein Problem, aber man kann eben nicht wegen jedes Einsatzes von der Arbeit weg. Bei uns gibt es nur wenige Mitglieder, die in der Nähe tätig sind, und von ihrer Arbeitsste­lle weg können. Die Gemeindear­beiter dürfen außerdem ihren Dienst unterbrech­en und mitfahren. Ich würde schon sagen, dass es notwendig wäre, dass die Arbeitgebe­r die Feuerwehrl­eute für größere Einsätze freistelle­n. Wie werden Sie die Situation jetzt weiter handhaben?

Es kann nur auf freiwillig­er Basis funktionie­ren. Wir machen fünf bis sechs Kontrollfa­hrten täglich, und sind in einer höheren Alarmberei­tschaft. Viele unserer Feuerwehrm­itglieder opfern ihren Urlaub dafür, aber das ist halt so im Moment.

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