Video von Festnahme belastet zwei Polizisten
Misshandlung. Zwei Beamte sollen einen Taschendieb verletzt haben. Das Video wurde der Polizei vorab nicht gezeigt
Die Vorwürfe gegen die Wiener Exekutive wollen nicht verstummen. Nun ist es wieder ein privates Handyvideo, welches zwei Beamte der Bereitschaftseinheit bei einer unangebracht brutalen Festnahme zeigen soll. Das Filmdokument wurde der Wochenzeitung Falter zugespielt, eine Veröffentlichung soll in den Abendstunden des Dienstag folgen. Was genau die Aufnahmen zeigen, ist bis dahin unklar.
Fest steht aber, dass die Amtshandlung am 28. Juli um zirka 18 Uhr im Bereich des Pratersterns stattgefunden hat. „Bei dem Festgenommenen handelte es sich um einen 27-Jährigen, auf den die Beamten aufmerksam wurden. Als er die Polizisten bemerkte, ergriff er die Flucht und warf dabei Diebesgut weg“, erklärt Polizeisprecher Johann Golob.
„Selbst erletzung“
Laut Falter habe sich der Festgenommene „passiv verhalten“und sei von den Polizisten dennoch zu Boden geschleudert worden. Im zitierten Protokoll sollen die Be- amten angegeben haben, dass der Festgenommene sich selbst verletzen wollte, indem er seinen Kopf immer wieder gegen eine Wand schlug und es deshalb notwendig gewesen sei, ihn zu Boden zu bringen. Laut Falter soll der mutmaßliche Ta- schendieb dabei am Kopf verletzt worden sein. Die Polizei hat das privat aufgenommene Handyvideo noch nicht gesehen.
„Nachdem wir von den Vorwürfen erfahren haben, wurde der Fall sofort an das Referat für besondere Ermitt- lungen weitergegeben. Es wird auf Hochtouren ermittelt“, erklärt Golob weiter.
Polizei artet auf Video
Weil der Exekutive das Bildmaterial aber nicht vorab zur Verfügung gestellt wurde, müsse man jetzt ebenfalls auf die Veröffentlichung warten und es dann im gegebenen Fall als Beweismaterial heranziehen. Sämtliche Dokumentationen und Beweismittel betreffend der Vorwürfe würden „ehebaldigst an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet“.