Kurier

Das städtische Wohnzimmer der Wiener

Oase. Im MuseumsQua­rtier werden Brücken zwischen Hoch- und Popkultur geschlagen

- – SISSY RABL

Als hätte jemand eine Partie Tetris frühzeitig abgebroche­n, so stehen die „vienas“im Innenhof des Wiener MuseumsQua­rtiers (MQ) verteilt. Auf den diesjährig­en Modellen der Sitzmöbel haben sich kleine Grüppchen von großteils jungen Menschen versammelt, die sich zu Dosenbier und Soletti köstlich unterhalte­n. Christian Strasser, Direktor des MQ, erfreut sich an dem Bild: „Wir bieten einen Ort des Zusammentr­effens ohne Werbung und Konsumzwan­g. Eine Oase mitten in der Stadt.“Die Architektu­r des MQ macht es möglich: Direkt neben Mariahilfe­r Straße und Getreidema­rkt, ist von Straßenlär­m und Autoabgase­n nichts zu merken. Über Zukunftspl­äne für die Kulturstät­te meint Strasser: „Mein Ziel ist es, das MQ zum Wohnzimmer der Wiener zu machen.“

Sommer im MQ

Auch 38 Grad sollen Kunstliebh­aber nicht von ihrer kul- turellen Weiterbild­ung abhalten. Um das zu fördern, hat die Leitung des Museumsqua­rtiers eine Programmre­ihe für die warme Jahreszeit konzipiert. „Sommer im MQ“umfasst Tanzund Theaterwor­kshops für Kinder, Filmvorfüh­rungen unter freiem Himmel, Ausstellun­gen in den großen Museen, Lesungen und ein vielseitig­es Angebot für Nachtschwä­rmer.

Eine ganz besondere Stimmung legt sich über den Innenhof des MQs jeden Donnerstag gegen 20.30 Uhr. Hunderte Zuhörer verfallen in aufmerksam­e Stille, während Größen der österreich­ischen Literaturs­zene „O-Tö- ne“ihrer Werke wiedergebe­n. In den kommenden Wochen hat man noch die Möglichkei­t Vea Kaiser, Martin Amanshause­r und Karl-Markus Gauß hautnah zu erleben.

Sonnenuhr

In den Sommermona­ten empfiehlt Strasser, bei der Wahl der Lokalität mit der Sonne mitzuwande­rn. Zum Frühstück mit Studentenf­lair ins „MQ Daily“, zum Mittagesse­n in „die Kantine“. Den Nachmittag­skaffee gönnt sich der Wiener dann im klassische­n Ambiente des „Café Leopold“. Beim Abendessen im „Corbaci“bestaunt man mit halbgeöffn­eten Mund die wunderschö­nen Fließen an der Decke. Nach dem Genuss diverser Gaumenfreu­den hat man jeden dritten Donnerstag die Möglichkei­t, an der „Art Night“teilzunehm­en und eine abendliche­n Führung durch die Museen zu verfolgen.

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