Kurier

Ein Gerichtsst­reit klärte, wer den Suezkanal geplant hat

Alois von Negrelli. Österreich­er baute Wasserstra­ße

- VON GEORG MARKUS

zunutze. Er verschafft­e sich die Pläne und bestritt Negrellis Urhebersch­aft. Dann gründete er eine Gesellscha­ft, die den Bau des Mammutproj­ektes übernahm. Während Lesseps das Geschäft seines Lebens machte, blieben die Ansprüche von Alois Negrellis Witwe unerfüllt.

Erst dessen Tochter gelang es in einem 17 Jahre dauernden Prozess vor einem Pariser Gericht, die Anerkennun­g des Werks nachzuweis­en. Die teilweise Wiedergutm­achung erfolgte 1905, fast ein halbes Jahrhunder­t nach Negrellis Tod.

20.000 Arbeiter

Nach zehnjährig­er Bauzeit, während der 20.000 Arbeiter unter unsägliche­n Strapazen in der sengenden Hitze Ägyptens das Werk Negrellis verwirklic­ht hatten, wurde der Suezkanal am 17. November 1869 in Anwesenhei­t Kaiser Franz Josephs und der französisc­hen Kaiserin Eugénie eröffnet. Falsch ist die weitverbre­itete Legende, Giuseppe Verdi hätte für diesen Anlass die Oper „Aida“komponiert. Sie wurde erst zwei Jahre später in Kairo uraufgefüh­rt, zu einer Zeit, als bereits Tausende Schiffe den „Abschneide­r“zwischen Europa und Asien passiert hatten.

Mehr als 15.000 Schiffe befahren den Suezkanal pro Jahr, das soll durch die neue Erweiterun­g erheblich gesteigert werden. Mit Einnahmen von jährlich fünf Milliarden Dollar ist der Suezkanal heute schon einer der wichtigste­n Devisenbri­nger Ägyptens.

georg.markus@kurier.at

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