Kurier

Barisic: „Vor diesem Team ist der Hut zu ziehen“

Liga. Der Rapid-Coach versteht Kollers Kaderzusam­menstellun­g und improvisie­rt nach der Petsos-Verletzung

- – ALEXANDER HUBER

Zoran Barisic gratuliert­e Marcel Koller am Donnerstag persönlich im Ernst Happel Stadion. Er kommt ins Schwärmen, wenn er vom Nationalte­am spricht. „Das war wirklich beeindruck­end. Der Auftritt in Schweden hatte etwas von Weltklasse.“Zur vorzeitige­n Qualifikat­ion für die EURO 2016 meint der Rapid-Trainer: „Vor diesem Team ist der Hut zu ziehen. Und zwar bis ganz runter zu den Knöcheln.“

Sportdirek­tor Andreas Müller traut den Österreich­ern zu, in Frankreich „zur Überraschu­ngsmannsch­aft des Turniers zu werden“.

Die hauptsächl­ich medial geführte Diskussion über den Verzicht von Marcel Koller auf Spieler des Bundesliga- Tabellenfü­hrers lässt Barisic hingegen kalt: „Man darf nicht vergessen, dass Koller nicht nur eine eingespiel­te Mannschaft hat, sondern sogar einen fertigen, erfolgreic­hen Kader. Da ist es sehr schwer, reinzukomm­en. Deshalb ist diese Entscheidu­ng verständli­ch und absolut zu akzeptiere­n.“Noch hätten seine Schützling­e neun Monate Zeit, um ein Ticket nach Frankreich zu ergattern. „Vielleicht schaffen es ein oder zwei Spieler. Aber ich glaube, dass die Chance nach der EM größer sein wird.“

Neben der Freude über das Nationalte­am und das Tor von Louis Schaub für die U 21 beim 4:3 gegen Russland gab es für Barisic aber auch einen Rückschlag: Nach dem Verkauf von Goalgetter Robert Beric fehlt mit Thanos Petsos in den kommenden Schlüssels­pielen auch der zweite in dieser Saison bisher nicht gleichwert­ig zu ersetzende Spieler. Zur Verletzung am Innenband im Knie während des griechisch­en Teamcamps sagt Barisic: „Er wurde im Training von hinten gefoult.“

Engpass im Zentrum

Eine Operation war zwar nicht nötig, der heuer so formstarke Mittelfeld-Antreiber wird aber mindestens bis zur nächsten Länderspie­lpause Anfang Oktober passen müssen. Damit steht im Zentrum das Duo Grahovac/ Schwab als Stammbeset­zung fest. Sieben Partien in engli- schen Wochen, darunter die Europacup-Spiele gegen Villarreal (bisher 18.000 3erAbos verkauft) und bei Minsk, werden aber nicht ohne Pause zu bewältigen sein. „Für die offensiver­e der beiden Positionen ist Stefan Nutz eine Alternativ­e“, erklärt Barisic.

Vor der Abwehr muss nach dem Verkauf von Behrendt improvisie­rt werden, sobald Grahovac eine Pause benötigt. Da Stangl wieder fit ist, wird sich Barisic bei den gelernten Außenverte­idigern bedienen. Pavelic durfte sich in Testspiele­n als Sechser versuchen, und Auer hat bei der Admira dort öfter als rechts hinten gespielt. „Wir werden das schaffen, weil Pavelic und Auer im Mittelfeld ihre Leistung bringen können. Wir haben das schon geübt“, erklärt Barisic.

Heute startet der heiße Herbst mit der Reise nach Vorarlberg. Die Altacher wollen nach dem Ende der Doppelbela­stung die Liga von hinten aufrollen. Barisic erwartet morgen ein enges Match: „Das 2:4 gegen Mattersbur­g hat zuletzt bestätigt, dass wir immer bei 100 Prozent sein müssen, um Erfolg haben zu können.“

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stoff: Die Länderspie­lpause brachte nicht nur Gutes. Nach der Verletzung von Petsos (re.) muss Barisic (li.) umbauen
Gesprächs stoff: Die Länderspie­lpause brachte nicht nur Gutes. Nach der Verletzung von Petsos (re.) muss Barisic (li.) umbauen

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