Erste Auswärtspleite für Rapid seit zehn Monaten
Bundesliga-Überraschung. 0:2 – eine imposante Serie ging in Altach zu Ende. Die Wiener verloren Platz eins an die Admira.
Ehre, wem Ehre gebührt. Die Altacher Andreas Lukse und Damir Canadi wurden von der Bundesliga ausgezeichnet. Der eine als bester Torhüter, der andere als bester Trainer. Die beiden Herrschaften hatten gestern einen weiteren Grund zum Feiern: Rapid wurde mit 2:0 besiegt. Die Hütteldorfer trugen damit nichts zur Statistik-Kosmetik bei. Seit Altach Bestandteil der Bundesliga ist, gab es nunmehr bereits fünf Niederlagen im Ländle bei nur drei Rapid-Siegen. Die Wiener verloren damit die Tabellenführung an die Admira.
Die Gäste waren überlegen, erzeugten viel Druck ohne zunächst nennenswerte Chancen herauszuspielen. Mit Ausnahme von Steffen Hofmann, der aber nach einer guten Aktion an Lukse scheiterte und Deni Alar, dessen Schuss abgefälscht wurde. Der Steirer bekam übrigens den Vorzug gegenüber Neuzugang Matej Jelic. Die Altacher standen tief wie selten zuvor in Heimspielen, Rapid versuchte das Spiel breit zu machen. Die Vorarlberger kamen erst allmählich in Schwung, der erste Schuss auf das Tor von Jan Novota erfolgte nach 30 Minuten durch Dominik Hof bauer.
Unrühmlicher Höhepunkt
Der erste wirkliche Höhepunkt war nach einer halben Stunde ein brutales Foul von Christopher Dibon an Louis Ngwat-Mahop. Der Rapidler erwischte den Altacher an der Strafraumgrenze mit durchgestrecktem Bein am Knöchel. Referee Andreas Kollegger zückte keine Rote Karte, sondern ahndete nicht einmal ein Foul, der Altach-Stürmer konnte nach einer längeren Behandlung weiterspielen. Der zweite Höhepunkt blieb ebenso folgenlos, nach einem Corner bekam Rapid-Verteidiger Mario Sonnleitner den Ball ans Knie – der Ball ging knapp daneben. Der Rest vom erhofften Fußball-Fest war Langeweile. „Ich bin sehr enttäuscht. Der Abgang von Robert Beric kann keine Entschuldigung sein“, befand Rapid-Sportdirektor Andreas Müller in der Pause.
Nicht Rapid, aber Altach kam verbessert aus der Kabine. Martin Harrers Volleyschuss wurde aber Beute von Novota. Rapid kam gelegentlich auch wieder nach vor, Louis Schaub scheiterte an Lukse. Zu harmlos.
Nicht so die Gastgeber, die nach 54 Minuten zur verdienten Führung kamen. Ex-Austrianer Harrer zog nach Zuspiel von Hof bauer aus 18 Metern ab und traf in der 54. Minute zum 1:0. Rapid freilich kam auf, drängte auf den Ausgleich. Und den hatte schon wenige Minuten später Stefan Stangl auf dem Fuß, scheiterte aber an Lukse. Alexander Pöllhuber klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Schaub. Getroffen hat nur noch erneut Harrer (88.). „Es wäre wichtig gewesen, gegen einen so gut organisierten Gegner in Führung zu gehen“, erklärt Rapid-Coach Zoran Barisic.
Damit riss eine Serie: Außerhalb von Wien hatte Rapid zuletzt am 22. November 2014 verloren – 1:3 in Grödig. Und in der laufenden Saison ist es die zweite Niederlage in Folge nach dem 2:4 gegen Mattersburg. „Am Donnerstag müssen wir anders auftreten“, fordert Müller für das Duell mit Villarreal.