Verpasster Sprung nach ganz oben
Die Wiener Austria konnte gegen den Nachzügler aus Ried nicht überzeugen
Länderspiel-Pausen haben etwas Positives. Man kann in Ruhe Vergangenes aufarbeiten, gegenwärtig arbeiten und an der Zukunft feilen. Länderspiel-Pausen können aber auch etwas Negatives mit sich bringen. Dass man beispielsweise außer Tritt kommt, den Rhythmus verliert, den roten Faden, so er schon gespannt worden ist. So ist es der Austria gegen Ried ergangen. Mit dem 1:1 verpassten die Wiener den Sprung an die Tabellenspitze. „Wir wären für eine Woche vorne gewesen. Wir sind aber noch kein Tabellenführer“, meinte Trainer Thorsten Fink.
Müder Start
Die Austria war bemüht, den roten Faden wieder aufzunehmen, doch die kampfkräftigen und gut eingestellten Rieder erschwerten die Aufgabe gehörig. So zeigten sich die Wiener zwar optisch ganz gefällig, die Rieder strahlten zu Beginn jedoch mehr Gefährlichkeit aus. Ziegl zwang mit einem Schuss Teamgoalie Almer erstmals zum Eingreifen (11.).
Nicht mehr eingreifen hätte Almer bei einem Ausflug können. Er verschätzte sich, doch Sikorskis Schupfer landete neben dem Tor. Worauf Trainer Paul Gludovatz in der Coaching-Zone an das Rumpelstilzchen erinnerte. Die Austria versuchte sich in der Folge vermehrt mit Schüssen, die allerdings geblockt oder abgefälscht wurden und daher nie ihr Ziel fanden. Es fehlte den Wienern an der nötigen Durchschlagskraft. Und auch an Präzision bei der besten Chance durch Kayode.
Fortuna in Violett
Sekunden vor der Pause gingen die Violetten dann doch in Führung. Bei einem an sich ungefährlichen Holzhauser-Freistoß sprang die Rieder Mauer, dabei wurde der Ball leicht abgefälscht. Ein äußerst glückliches 1:0. Dieses brachte der Austria nicht wieder in den Rhyth- mus zurück. Vielmehr erholten sich die Oberösterreicher von dem Schock serh schnell und glichen durch einen überlegten Schuss ins Eck von Trauner zum 1:1 aus (58.). Es fehlte der Austria einfach am nötigen Nachdruck, an Esprit. In den letzten Minuten war die Austria noch einmal im Glück, als Rieds Sikorski nach einem Eckball per Kopf nur die Latte traf. Paul Gludovatz war dennoch hoch zufrieden: „Ein Punkt bei der Austria ist ein Erfolg.“Fink: „Ein Punkt ist nicht Fisch, nicht Fleisch.“
Die Austria rutschte auf Platz drei, holte aber auf Erzrivale Rapid einen Punkt auf. Ein schwacher Trost.