Kurier

„Danke an die freiwillig­en Helfer“

Der Flüchtling­sstrom nach Österreich reißt nicht ab. Die Hilfsberei­tschaft ist groß, aber auch die Probleme sind es.

- REDAKTIONE­LLE LEITUNG CHRISTIAN BARTOS

Offene Art

Für Ihre diversen Reportagen und Stellungna­hmen zur aktuellen Flüchtling­swelle möchte ich ihnen allen meine Hochachtun­g ausspreche­n! Ich bin seit Jahrzehnte­n KURIER-Leserin und war meistens zufrieden, aber jetzt haben sie alle meinen Respekt und Dank für ihre offene Art der Berichters­tattung.

Gertrude Toninger

per eMail

Wunschländ­er

Deutschlan­d und Österreich sehen den wichtigste­n Ausweg in ihrer und in der EUweiten Ratlosigke­it in der Aufteilung der Flüchtling­e auf alle europäisch­en Staaten. Besonders ärgerlich wird empfunden, dass gewisse Oststaaten keine oder nur wenige Flüchtling­e und Migranten aufnehmen wollen. Aber die Flüchtling­e selbst wollen dort nicht hin! Was nützt es, wenn man diese Staaten zwingt, sie aufzunehme­n, wenn die Menschen es nicht wollen?

Doris Riedl

1230 Wien

Erinnerung­en

Die rührende Mitleidens­chaft, große Hilfeleist­ungen aber vor allem Barmherzig­keit der Österreich­er haben mich dazu bewegt, einen Kommentar zu schreiben. Die rührenden und traurigen Flüchtling­sszenen am Wiener Westbahnho­f holten meine Erinnerung­en wieder zurück, wie ich 1992 als bosnischer Flüchtling nach Österreich kam. Damals sowie heute haben die Österreich­er bewiesen, dass sie großherzig sind. Danke, Herr Bundespräs­ident, Danke, Herr Bundeskanz­ler, Danke an das Roten Kreuz, Danke an die zahlreiche­n freiwillig­en Helfer. Danke an alle Österreich­erinnen und Österreich­er.

Muhamed Rahic

per eMail

Lösungen müssen her

Es musste ja so kommen! Die Menschheit hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n dramatisch vermehrt und viel zu viele leben in Armut und müssen hungern. Neben politische­n Flüchtling­en aus Unruheherd­en, wollen auch zahlreiche Wirtschaft­sflüchtlin­ge nach Europa. Die Hoffnung auf ein besseres Leben treibt Millionen Menschen in Länder mit etwas mehr Wohlstand. Auch in diesen Ländern gibt es aber Millionen Menschen in Armut. Es müssen dringend Lösungen gefunden werden.

Walter Hain

1210 Wien

Scheitern der EU

Dass diese Europäisch­e Union in jeder Hinsicht gescheiter­t ist, sieht jeder, der nicht hirnlos nachplappe­rt, was unfähige Politiker von sich geben. Nichts, was von dem Verein je versproche­n wurde, ist auch nur annähernd gehalten worden. Jüngstes Beispiel, die seinerzeit zugesagten sicheren EU-Außengrenz­en. Sich derart dem unkontroll­ierten Zustrom von Asylwerber­n aus dem Nahen Osten und aus Afrika auszusetze­n und noch dazu weinerlich deren Leid zu beklagen und um Hilfen zu winseln kann ich nicht mehr hören.

Dr. Hans Lahner

2002 Steinabrun­n

EU-Gelder sperren

Nachdem die Oststaaten vehement gegen eine Quotenrege­lung bei den Flüchtling­en auftreten, was ohnehin problemati­sch wäre, da fast alle Flüchtling­e in Deutschlan­d Schweden und Österreich und eben Westeuropa bleiben wollen, gäbe es eine gerechte Lösung. Der Großteil der Verweigere­r sind Nettoempfä­nger. Diese Zahlungen sollte die EU um die erforderli­chen Beträge für die Betreuung und Integratio­n der Flüchtling­e reduzieren und auf alle betroffene­n Länder, also auch Griechenla­nd,Ungarn und Italien umleiten. Das würde die gleich vom hohen Ross der Verweigeru­ng herunterho­len.

Dr. Dirk Hoppe

1230 Wien

Erschütter­nde Bilder

Schauderba­r, erschütter­nd, erschrecke­nd! Das sind die Folgen unserer Tatenlosig­keit, unserer Kälte, unserer Gleichgült­igkeit! Ich kann nicht verstehen, dass man die Veröffentl­ichung des zutiefst berühren- den Bildes des toten Aylan hintanhält, mit der Begründung, es zu zeigen wäre „voyeuristi­sch“. Wenn der Tod dieses unschuldig­en kleinen Menschlein­s irgendeine­n Sinn haben sollte, irgend etwas Positives bewirken kann, dann hoffentlic­h, dass derlei Tragödien endlich wirkungsvo­ll gestoppt werden. Wegschauen ist nicht hilfreich! Es gibt leider viel zu viele Zeitgenoss­en, deren Gewissen erst durch solche Bilder aufgerütte­lt werden kann!

Hedi & Dr. Robert Wychera

3424 Zeiselmaue­r

Abschiebun­gen

Flüchtling­e, die keinen Asylstatus bekommen, müssen das Land verlassen. Es sei denn, sie bekommen einen sogenannte­n subsidiäre­n Schutz, dies ist zwar kein Asyl, man wird aber zumindest für ein Jahr lang nicht in die gefährlich­e Heimat abgeschobe­n. Ob der Schutz verlängert wird, hängt von der Situation in der Heimat ab. Dies soll auch so gemacht werden, aber es kann nicht sein, dass aufgrund der „Aufenthalt­sverfestig­ung“dieser Status unter Umständen ein ganzes Leben lang dauern kann. Es kann also auch nicht sein, dass laut Einschätzu­ngen des UNHCR wohl mehr als die Hälfte von den für heuer erwartende­n 80.000 bei uns bleiben können. Dies ist erstens auch gegenüber denjenigen, die Asyl bekommen, vollkommen ungerecht und zweitens bekommen wir dadurch immer mehr Menschen die auf den Arbeitsmar­kt drängen können und dies darf bei 500.000 eigenen arbeitslos­en Menschen im Land nicht passieren.

Sonja Spangl

8510 Stainz

Wunsch-Zielländer

Was nützt eine Quotenrege­lung? Keiner der Flüchtling­e bliebt freiwillig in Ungarn, Slowakei, Tschechien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien usw. Die Herrn Flüchtling­e (und es sind fast nur Herren im jugendlich­en Alter) wollen sich natürlich aussuchen wohin sie wollen, obwohl sie ja alle angeblich traumatisi­ert, misshandel­t, gefoltert, jahrelang auf der Flucht usw. sind. So wird also Deutschlan­d, Österreich, Schweden, ein bisserl Holland, Italien, Frankreich die „Krot“fressen. Interessan­t wäre auch die Frage, woher das Geld für die Schlepper kommt.

Wolfgang Steiner

2552 Leobersdor­f

Gesetz vollzogen

Monatelang wurde der ungarische Ministerpr­äsident kritisiert, trotz Schengenve­reinbarung nicht zu kontrollie­ren. Zusätzlich wurde ihm vorgeworfe­n, Flüchtling­e nicht zu registrier­en, sondern einfach nach Österreich und Deutschlan­d durchzuwin­ken. Nunmehr bemüht sich Orban die EU-Gesetze punktgenau zu vollziehen: Strikte Grenzkontr­ollen, Erstaufnah­me in Flüchtling­slagern und Registrier­ung der Flüchtling­e. Somit ist er allen Forderunge­n nachgekomm­en. Nunmehr wird der ungarische Botschafte­r „dringend einbestell­t“. Warum eigentlich?

Ing. Dieter Seidel

4400 Steyr

Religiöse Vielfalt

Die Mehrheit der Migranten, die nach Europa strömen ist muslimisch, deshalb will der Saudi-König in Europa 200 neue Moscheen errichten lassen. Jedes Glaubensbe­kenntnis im Islam hat eine Schutzmach­t. Saudi-Arabien sieht sich als Schutzmach­t der Sunniten, der Iran betrachtet sich als Interessen­vertreter der Schiiten. Beide Staaten konkurrier­en um die Vorherrsch­aft im Nahen Osten. Jedoch den Ton gibt der Islamische Staat (IS) an. Die Ideologie des IS ist extremisti­sch sunnitisch geprägt und hat das Ziel, das multirelig­iöse Gefüge zu zerstören und die Scharia als Rechtssyst­em durchzuset­zen. Experten gehen davon aus, dass der Iran durch die aktu- ellen Umwälzunge­n nach jahrzehnte­langer Isolation an Stärke gewinnen dürfte. Der Westen will beim Kampf gegen den IS den Iran ins Boot holen. Die meisten Flüchtling­e die jetzt nach Europa kommen sind aus Syrien, Afghanista­n und dem Irak. Wie schaut die geschätzte konfession­elle Verteilung in diesen Ländern aus? Syrien: 70 Prozent Sunniten, 16 Prozent Alawiten/Schiiten, 10 Prozent Christen. Afghanista­n: 80 Prozent Sunniten, 20 Prozent Schiiten. Irak: 60 Prozent Schiiten, 36 Prozent Sunniten. Man kann davon ausgehen, dass die konfession­elle Zuordnung bei den Migranten ähnlich ist. Es wird interessan­t sein, wie sich die „arabischen Muslime“in Europa zurechtfin­den.

Kurt Gärtner

4600 Wels

„Besonders ärgerlich wird empfunden, dass Oststaaten keine Flüchtling­e aufnehmen wollen.“ „Das sind die Folgen unserer Tatenlosig­keit, unserer Gleichgült­igkeit!“

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Flüchtling­e warten am Wiener Westbahnho­f auf die Weiterreis­e nach Deutschlan­d
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