„Danke an die freiwilligen Helfer“
Der Flüchtlingsstrom nach Österreich reißt nicht ab. Die Hilfsbereitschaft ist groß, aber auch die Probleme sind es.
Offene Art
Für Ihre diversen Reportagen und Stellungnahmen zur aktuellen Flüchtlingswelle möchte ich ihnen allen meine Hochachtung aussprechen! Ich bin seit Jahrzehnten KURIER-Leserin und war meistens zufrieden, aber jetzt haben sie alle meinen Respekt und Dank für ihre offene Art der Berichterstattung.
Gertrude Toninger
per eMail
Wunschländer
Deutschland und Österreich sehen den wichtigsten Ausweg in ihrer und in der EUweiten Ratlosigkeit in der Aufteilung der Flüchtlinge auf alle europäischen Staaten. Besonders ärgerlich wird empfunden, dass gewisse Oststaaten keine oder nur wenige Flüchtlinge und Migranten aufnehmen wollen. Aber die Flüchtlinge selbst wollen dort nicht hin! Was nützt es, wenn man diese Staaten zwingt, sie aufzunehmen, wenn die Menschen es nicht wollen?
Doris Riedl
1230 Wien
Erinnerungen
Die rührende Mitleidenschaft, große Hilfeleistungen aber vor allem Barmherzigkeit der Österreicher haben mich dazu bewegt, einen Kommentar zu schreiben. Die rührenden und traurigen Flüchtlingsszenen am Wiener Westbahnhof holten meine Erinnerungen wieder zurück, wie ich 1992 als bosnischer Flüchtling nach Österreich kam. Damals sowie heute haben die Österreicher bewiesen, dass sie großherzig sind. Danke, Herr Bundespräsident, Danke, Herr Bundeskanzler, Danke an das Roten Kreuz, Danke an die zahlreichen freiwilligen Helfer. Danke an alle Österreicherinnen und Österreicher.
Muhamed Rahic
per eMail
Lösungen müssen her
Es musste ja so kommen! Die Menschheit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch vermehrt und viel zu viele leben in Armut und müssen hungern. Neben politischen Flüchtlingen aus Unruheherden, wollen auch zahlreiche Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa. Die Hoffnung auf ein besseres Leben treibt Millionen Menschen in Länder mit etwas mehr Wohlstand. Auch in diesen Ländern gibt es aber Millionen Menschen in Armut. Es müssen dringend Lösungen gefunden werden.
Walter Hain
1210 Wien
Scheitern der EU
Dass diese Europäische Union in jeder Hinsicht gescheitert ist, sieht jeder, der nicht hirnlos nachplappert, was unfähige Politiker von sich geben. Nichts, was von dem Verein je versprochen wurde, ist auch nur annähernd gehalten worden. Jüngstes Beispiel, die seinerzeit zugesagten sicheren EU-Außengrenzen. Sich derart dem unkontrollierten Zustrom von Asylwerbern aus dem Nahen Osten und aus Afrika auszusetzen und noch dazu weinerlich deren Leid zu beklagen und um Hilfen zu winseln kann ich nicht mehr hören.
Dr. Hans Lahner
2002 Steinabrunn
EU-Gelder sperren
Nachdem die Oststaaten vehement gegen eine Quotenregelung bei den Flüchtlingen auftreten, was ohnehin problematisch wäre, da fast alle Flüchtlinge in Deutschland Schweden und Österreich und eben Westeuropa bleiben wollen, gäbe es eine gerechte Lösung. Der Großteil der Verweigerer sind Nettoempfänger. Diese Zahlungen sollte die EU um die erforderlichen Beträge für die Betreuung und Integration der Flüchtlinge reduzieren und auf alle betroffenen Länder, also auch Griechenland,Ungarn und Italien umleiten. Das würde die gleich vom hohen Ross der Verweigerung herunterholen.
Dr. Dirk Hoppe
1230 Wien
Erschütternde Bilder
Schauderbar, erschütternd, erschreckend! Das sind die Folgen unserer Tatenlosigkeit, unserer Kälte, unserer Gleichgültigkeit! Ich kann nicht verstehen, dass man die Veröffentlichung des zutiefst berühren- den Bildes des toten Aylan hintanhält, mit der Begründung, es zu zeigen wäre „voyeuristisch“. Wenn der Tod dieses unschuldigen kleinen Menschleins irgendeinen Sinn haben sollte, irgend etwas Positives bewirken kann, dann hoffentlich, dass derlei Tragödien endlich wirkungsvoll gestoppt werden. Wegschauen ist nicht hilfreich! Es gibt leider viel zu viele Zeitgenossen, deren Gewissen erst durch solche Bilder aufgerüttelt werden kann!
Hedi & Dr. Robert Wychera
3424 Zeiselmauer
Abschiebungen
Flüchtlinge, die keinen Asylstatus bekommen, müssen das Land verlassen. Es sei denn, sie bekommen einen sogenannten subsidiären Schutz, dies ist zwar kein Asyl, man wird aber zumindest für ein Jahr lang nicht in die gefährliche Heimat abgeschoben. Ob der Schutz verlängert wird, hängt von der Situation in der Heimat ab. Dies soll auch so gemacht werden, aber es kann nicht sein, dass aufgrund der „Aufenthaltsverfestigung“dieser Status unter Umständen ein ganzes Leben lang dauern kann. Es kann also auch nicht sein, dass laut Einschätzungen des UNHCR wohl mehr als die Hälfte von den für heuer erwartenden 80.000 bei uns bleiben können. Dies ist erstens auch gegenüber denjenigen, die Asyl bekommen, vollkommen ungerecht und zweitens bekommen wir dadurch immer mehr Menschen die auf den Arbeitsmarkt drängen können und dies darf bei 500.000 eigenen arbeitslosen Menschen im Land nicht passieren.
Sonja Spangl
8510 Stainz
Wunsch-Zielländer
Was nützt eine Quotenregelung? Keiner der Flüchtlinge bliebt freiwillig in Ungarn, Slowakei, Tschechien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien usw. Die Herrn Flüchtlinge (und es sind fast nur Herren im jugendlichen Alter) wollen sich natürlich aussuchen wohin sie wollen, obwohl sie ja alle angeblich traumatisiert, misshandelt, gefoltert, jahrelang auf der Flucht usw. sind. So wird also Deutschland, Österreich, Schweden, ein bisserl Holland, Italien, Frankreich die „Krot“fressen. Interessant wäre auch die Frage, woher das Geld für die Schlepper kommt.
Wolfgang Steiner
2552 Leobersdorf
Gesetz vollzogen
Monatelang wurde der ungarische Ministerpräsident kritisiert, trotz Schengenvereinbarung nicht zu kontrollieren. Zusätzlich wurde ihm vorgeworfen, Flüchtlinge nicht zu registrieren, sondern einfach nach Österreich und Deutschland durchzuwinken. Nunmehr bemüht sich Orban die EU-Gesetze punktgenau zu vollziehen: Strikte Grenzkontrollen, Erstaufnahme in Flüchtlingslagern und Registrierung der Flüchtlinge. Somit ist er allen Forderungen nachgekommen. Nunmehr wird der ungarische Botschafter „dringend einbestellt“. Warum eigentlich?
Ing. Dieter Seidel
4400 Steyr
Religiöse Vielfalt
Die Mehrheit der Migranten, die nach Europa strömen ist muslimisch, deshalb will der Saudi-König in Europa 200 neue Moscheen errichten lassen. Jedes Glaubensbekenntnis im Islam hat eine Schutzmacht. Saudi-Arabien sieht sich als Schutzmacht der Sunniten, der Iran betrachtet sich als Interessenvertreter der Schiiten. Beide Staaten konkurrieren um die Vorherrschaft im Nahen Osten. Jedoch den Ton gibt der Islamische Staat (IS) an. Die Ideologie des IS ist extremistisch sunnitisch geprägt und hat das Ziel, das multireligiöse Gefüge zu zerstören und die Scharia als Rechtssystem durchzusetzen. Experten gehen davon aus, dass der Iran durch die aktu- ellen Umwälzungen nach jahrzehntelanger Isolation an Stärke gewinnen dürfte. Der Westen will beim Kampf gegen den IS den Iran ins Boot holen. Die meisten Flüchtlinge die jetzt nach Europa kommen sind aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Wie schaut die geschätzte konfessionelle Verteilung in diesen Ländern aus? Syrien: 70 Prozent Sunniten, 16 Prozent Alawiten/Schiiten, 10 Prozent Christen. Afghanistan: 80 Prozent Sunniten, 20 Prozent Schiiten. Irak: 60 Prozent Schiiten, 36 Prozent Sunniten. Man kann davon ausgehen, dass die konfessionelle Zuordnung bei den Migranten ähnlich ist. Es wird interessant sein, wie sich die „arabischen Muslime“in Europa zurechtfinden.
Kurt Gärtner
4600 Wels
„Besonders ärgerlich wird empfunden, dass Oststaaten keine Flüchtlinge aufnehmen wollen.“ „Das sind die Folgen unserer Tatenlosigkeit, unserer Gleichgültigkeit!“