Radverkehr soll deutlich gestärkt werden
Die Parade der Radlobby in Linz war auch Bühne für die wahlkämpfenden Politiker
Ein Radl hat so ziemlich jeder daheim, also kann auch ziemlich jeder ziemlich gescheit darüber reden. Wahlkämpfende Politiker können das sowieso. Also wurde das Sternradeln und die Erste Linzer Rad-Parade der Radlobby auch ein bisschen zu einem Schaulaufen unserer Volksvertreter.
Landeshauptmann-Stellvertreter und Baureferent Franz Hiesl zum Beispiel ließ es sich nicht nehmen, mit einer Delegation von etwa 150 Pedalrittern aus Steyregg nach Linz zu fahren. Hiesl bekennt sich dazu, den Radverkehrsanteil in Oberösterreich bis 2021 von aktuell 5,2 auf zehn Prozent zu verdoppeln – unter anderem soll das mit neun Rad-Highways gelingen, die sternförmig auf Linz zulaufen.
Hinter dieser Forderung steht auch die Radlobby, für deren Ideen es – zumindest kurz vor der Wahl – breiteste politische Unterstützung gibt. Grün-Landesrat Rudi Anschober schaute bei der Rad-Parade am Hauptplatz vorbei, genauso wie seine Parteifreundinnen Ulrike Schwarz und Eva Schobesberger. Von der ÖVP waren neben Hiesl der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier und Bundesratspräsident Gottfried Kneifel dabei. Von den Roten kamen Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Karin Hörzing und Julia Röper-Kelmayr in Vertretung von Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer. Auch die Neos (Landeschefin Judtih Raab und Linz-Spitzenkandidat Lorenz Potocnik) sowie die KPÖ ( Michael Schmida) waren mit von der Partie.
„Es freut mich, dass es derzeit Bekenntnisse zu einer Förderung des Radverkehrs von fast allen Fraktionen gibt“, sagt Sternradeln-Organisator Gerhard Fischer. „Wie ernsthaft diese gemeint sind, wird man nach der Wahl anhand der tatsächlich umgesetzten Projekte sehen.“
Wer nicht zum PolitikerSchauen auf den Hauptplatz gekommen war, konnte sich sein Bike von Mitarbeitern des Fahrradzentrums B7 in der Kapuzinerstraße kostenlos durchchecken lassen oder sich über die Aktivitäten der Radlobby informieren. Für Musik sorgte Toni Pöchtrager, der mit seinem „Musik-Radl“aus Altenfelden gekommen war. Kurz vor Mittag setzten sich dann einige hundert Radler vom Hauptplatz zur Rad-Parade Richtung Nibelungenbrücke in Bewegung und legten den Autoverkehr für kurze Zeit lahm. Statt Motorenlärm und Abgasen gab’s Fahrradgeklingel und umweltfreundliche Fortbewegung.